Risiko für das Finanzsystem in Nordamerika


Studie prognostiziert wachsende Wohlstandslücke und mehr Zahlungsrückstände bei Verbraucherkrediten
Studie unter Risikomanagern sieht Erholung bei Studienkrediten in den USA und Kanada

(14.04.15) - Wachsende Zahlungsrückstände bei Verbraucherkrediten und eine problematische Wohlstandslücke könnten die nordamerikanische Wirtschaft in diesem Jahr nachhaltig beeinflussen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die im Dezember 2014 von Fico, einem führenden Anbieter von Predictive Analytics und Software für Entscheidungsmanagement, unter 148 Risikomanagern nordamerikanischer Banken durchgeführt wurde. 42 Prozent der Befragten gaben an, dass sie einen Anstieg der Zahlungsausfälle bei Verbraucherkrediten erwarten. Nur etwa jeder zehnte Studienteilnehmer geht hier von einem Rückgang aus (11 Prozent).

Drei von vier Risikomanagern sind zudem überzeugt, dass "die Schere zwischen Arm und Reich ein Risiko für das Finanzsystem in Nordamerika darstellt" (74 Prozent). Auf die Frage nach den Auswirkungen auf Privatkredite sind 83 Prozent der Meinung, dass dies die Kreditqualität der Verbraucher negativ beeinflussen wird. Etwa ein Viertel meint, die Wohlstandslücke habe dazu geführt, dass die Institute ihre Standards für die Risikozeichnung angepasst haben.

Wohlstandslücke könnte auch Europa treffen – Kreditnachfrage in den USA steigt
"Es ist offensichtlich, dass Banker wegen der Wohlstandslücke besorgt sind", sagt Dr. Andrew Jennings, Chief Analytics Officer bei Fico. "Die Besorgnis wegen der Risiken dieser Ungleichheit ist noch einmal um 12 Prozent gegenüber der letzten Auflage der Studie gestiegen. Dies hat gesamtwirtschaftliche Auswirkungen, etwa auf die Qualität, die Verfügbarkeit und die Risiken von Verbraucherkrediten." Phillip Sertel, Vice President Central & Eastern Europe and the Middle East bei Fico, kommentiert: "Die Diskussion in Nordamerika um die Schere zwischen Arm und Reich betrifft uns in doppelter Hinsicht: Das Thema ist als gesellschaftliche Debatte auch in Deutschland nach wie vor aktuell. Und sollten sich in Nordamerika die daraus resultierenden Risiken für das Finanzsystem auch nur teilweise bewahrheiten, würden wir das hierzulande ebenfalls zu spüren bekommen."

Ungeachtet des möglichen Anstiegs der Zahlungsausfälle im Endkundengeschäft, erwarten 57 Prozent einen Zuwachs der Kreditkartenschulden im ersten Halbjahr 2015. Die Befragten schätzen, dass die Nachfrage nach Verbraucherkrediten steigen wird: Dieser Meinung sind 58 Prozent der Umfrageteilnehmer, lediglich sechs Prozent erwarten ein Nachlassen der Nachfrage.

Weniger Pessimismus bei Studienkrediten
44 Prozent der Befragten geben sich optimistisch und prognostizieren, dass die Zahlungsausfälle bei Studienkrediten zurückgehen werden. Das zweite Mal in Folge liegt dieser Wert damit unter 50 Prozent: In der letzten Auflage der Studie sahen dies 41 Prozent so. "Es gibt noch keinen Grund für Optimismus, aber die Umfrageergebnisse zu den Studienkrediten sind die am wenigsten pessimistischen, seit wir diese Studie vor vier Jahren ins Leben gerufen haben", sagt Andrew Jennings. "Darin spiegelt sich der Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt wieder, den wir im letzten Jahr erlebt haben. Zwar sind die Kreditgeber immer noch wegen möglicher Zahlungsausfälle bei Studienkrediten besorgt, aber sie haben auch gesehen, dass die Kreditnehmer es etwas leichter haben, einen Job zu finden." (Fico: ra)

Fico: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Gefährliche Lücken in der Finanzbildung

    Die Finanzwelt ist für viele Deutsche wie ein Minenfeld, das man besser meidet. Eine repräsentative Bevölkerungsumfrage des Bankenverbands zeigt, dass sich ein Großteil der Befragten nicht ausreichend mit ihren Finanzen beschäftigt und wichtige Begriffe nicht versteht.

  • Motivation und Bindung der Beschäftigten

    Startups in Deutschland beteiligen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt am Unternehmen. Aktuell geben 44 Prozent an, Beschäftigte am Startup zu beteiligen, vor einem Jahr waren es noch 38 Prozent. Weitere 42 Prozent können sich eine Mitarbeiterbeteiligung in der Zukunft vorstellen. Nur 6 Prozent der Startups setzen nicht auf Mitarbeiterbeteiligung und schließen das auch für die Zukunft aus.

  • Angriffe auf deutsche Wirtschaft nehmen zu

    Deutsche Unternehmen rücken verstärkt in den Fokus von Angreifern aus dem In- und Ausland. In den vergangenen zwölf Monaten waren 81 Prozent aller Unternehmen vom Diebstahl von Daten und IT-Geräten sowie von digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen.

  • Lobby- und Transparenzregeln

    Anlässlich der Veröffentlichung des Lobbyrankings 2024 wirft Transparency International Deutschland e.V. einen vergleichenden Blick auf die Regeln für eine integre und transparente Politik in den Bundesländern und im Bund.

  • KI-Skepsis vorherrschend

    Nur 3 Prozent der Unternehmen im DACH-Raum beschreiben sich als fortgeschritten bei der Einführung generativer KI (GenAI). Das zeigt eine aktuelle Lünendonk-Studie. Trotz hohem Potenzial und zahlreichen Anwendungsfeldern ist die Skepsis gegenüber der neuen Technologie bei Anwendern wie Entscheidern hoch. Unsicherheit und die Angst vor Schatten-KI hemmen die Einführung. Gleichzeitig erhofft sich jedes zweite Unternehmen durch GenAI Hilfe bei der digitalen Transformation.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen