Deutsche Telekom verstärkt Kontrollen von Vertrieb


Deutsche Telekom: Bei vier Vertriebspartnern wurden die Datenschutzverpflichtungen und vereinbarte Vertriebsmethoden nicht eingehalten
Verdacht bestätigt, dass Subpartner dieser Vertriebspartner ohne Autorisierung Callcenter damit beauftragt hatten, Kunden zu akquirieren

(13.10.09) - Die Deutsche Telekom greift gegen unseriöse Vertriebsmethoden durch: Aktuelle Kontrollen haben gezeigt, dass bei vier Vertriebspartnern die Datenschutzverpflichtungen und vereinbarten Vertriebsmethoden nicht eingehalten wurden. Die Deutsche Telekom hat deshalb Strafanzeige erstattet und die Zusammenarbeit beendet beziehungsweise Abmahnungen erteilt. Zudem fordert der Konzern die Rückzahlung von Provisionen und erhebt Vertragsstrafen – insgesamt in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro.

Es hat sich der Verdacht bestätigt, dass Subpartner dieser Vertriebspartner ohne Autorisierung Callcenter damit beauftragt hatten, Kunden zu akquirieren – teilweise sogar aus dem Ausland. Dafür haben die Subpartner den Callcentern rechtswidrig Zugriff auf ein Partnerportal der Telekom ermöglicht.

Neben der unzulässigen telefonischen Vermarktung haben die Vertriebspartner auch überhöhte Provisionen erhalten, da die Aufträge als Aufträge des stationären Handels eingereicht wurden – hierfür werden höhere Provisionen gezahlt. Der Konzern wird die Kontrollen der Vertriebspartner weiter verstärken und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen einführen.

"Wir haben uns gegenüber unseren Kunden verpflichtet, gegen unseriöse Vertriebsmethoden hart durchzugreifen und das tun wir auch", betont Manfred Balz, Vorstand Datenschutz, Recht und Compliance bei der Deutschen Telekom. Es sei nicht so, dass der indirekte Vertrieb über Partner grundsätzlich unseriös arbeite. Deshalb müsse auch verhindert werden, dass Einzelne den Ruf einer ganzen Branche ruinieren. Balz sagt: "Diese Dienstleister arbeiten nicht nur für uns, sondern auch für andere Unternehmen unter anderem aus der TK-Branche. Wir müssen deshalb branchenweit dafür sorgen, dass betrügerische Vertriebsmethoden vom Markt verschwinden."

Die Deutsche Telekom arbeitet - vom großen Distributor oder Kooperationsketten bis zum einzelnen Fachhändler - mit Vertriebspartnern zusammen, die Produkte aller großen Telekommunikationsmarken vertreiben. Die Partner haben keinen direkten Zugriff auf die Kundenmanagementsysteme der Deutschen Telekom, sondern auf spezielle Vertriebspartnerportale.

Dort bekommen sie nur Zugriff auf den Datensatz, den sie für ihren jeweiligen Kundenauftrag benötigen. Zum Schutz müssen die Partner bei Mobilfunkkunden grundsätzlich eine TAN eingeben, die nur dem Kunden bekannt ist. Bei Festnetzkunden müssen sie neben der Rufnummer des Kunden immer ein so genanntes Kundengeheimnis eingeben (beispielsweise Kundennummer). Die aktuellen Betrugsfälle betreffen die Vermarktung im Festnetzbereich. (Deutsche Telekom: ra)

Deutsche Telekom: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • EBA-Leitlinien zu ESG-Risiken

    Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA hat am 9. Januar 2025 die finalen Leitlinien zum Management von ESG-Risiken veröffentlicht. Sie sind ab 11. Januar 2026 anzuwenden. Kleine und nicht-komplexe Kreditinstitute, sogenannte SNCIs, haben eine ein Jahr längere Umsetzungszeit. Banken und Sparkassen arbeiten seit langem intensiv daran, steuerungsrelevante Methoden zum Management von ESG-Risiken zu entwickeln.

  • Wegfall der Rechtskreistrennung

    Parallel zu zahlreichen Neuerungen in der Wirtschaft hat der Gesetzgeber auch in der Lohnabrechnung wieder viele Änderungen vorgenommen. Die wichtigsten Neuerungen haben die Fachleute des eurodata Lohn-Produktmanagements zusammengefasst.

  • Ein "Degrowth-Ansatz" keine Lösung

    Die privaten Banken in Deutschland stellen in ihrem neuen Positionspapier "Nachhaltigkeit fördern, Wachstum sichern" ihre Leitplanken zu Klimaschutz, Wirtschaftswachstum und nachhaltiger Transformation vor. Sie plädieren darin für eine konsistente Politik, die Wachstum und Innovationen als Schlüssel begreift, um die Klimaziele zu erreichen.

  • Komplexere regulatorische Anforderungen

    Die EQS Group, Cloud-Software-Anbieterin in den Bereichen Compliance & Ethics, Data Privacy, Sustainability Management und Investor Relations, gibt die Übernahme des Compliance- und Ethics-Geschäfts von OneTrust, Anbieterin von Datenschutz- und Sicherheitssoftware, bekannt, einschließlich Convercent by OneTrust.

  • Position bei Compliance-Software gestärkt

    Aunetic, Spezialistin für Governance-Software, gibt die Übernahme von Qnister bekannt, einem führenden schwedischen Anbieter von Compliance-Softwarelösungen, der sich auf GDPR und Whistleblowing-Services spezialisiert hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen