Fallstricke beim Einsatz von Open Source
Compliance bei Open-Source-Software: Vermeintlich frei verfügbare Software bedeutet nicht, dass die Software frei von Lizenzen ist oder urheberrechtlichen Beschränkungen unterliegt
Themengruppe Open-Source-Software des Cluster Mechatronik & Automation arbeitet an überarbeitetem OSS-Leitfaden vor
(12.06.13) - Die Themengruppe Open-Source-Software des Cluster Mechatronik & Automation arbeitet nach dem Erfolg des ersten Leitfadens an einer überarbeiteten Fassung. Darin wollen Experten wieder praxistaugliche Empfehlungen zum Einsatz von Open-Source-Software (OSS) in Unternehmen und der kommerziellen Verwendung von OSS für Entwicklungsprojekte geben.
Die Themengruppe Open-Source-Software (OSS) des Cluster Mechatronik & Automation hat mit einem Kick-Off in München die Arbeit für den zweiten OSS-Leitfaden aufgenommen. Im Februar 2012 hatte die Initiative ihren ersten Leitfaden zum Einsatz von Open-Source-Software in Unternehmen veröffentlicht, der schon nach kurzer Zeit vergriffen war.
Der Bedarf von Informationen beim Einsatz von Open Source Software (OSS) ist in den Unternehmen enorm, obwohl OSS bereits in vielen Bereichen verwendet wird. Trotzdem fehlt es noch oft an dem Bewusstsein für die juristischen Fallstricke, die bei unbedarfter Verwendung von OSS entstehen können. So bedeutet vermeintlich frei verfügbare Software eben nicht, dass die Software frei von Lizenzen ist oder urheberrechtlichen Beschränkungen unterliegt.
"Häufig greifen die Entwickler auf Open Source-Code zurück, ohne sich über den Inhalt der Lizenzbestimmungen Gedanken zu machen. Aber wer denkt, diese Software könne beliebig und ohne Risiko eingesetzt und vertrieben werden, liegt falsch", erklärt Patrick Haberstroh, Clustermanager beim Cluster Mechatronik & Automation. Daher soll der Leitfaden praxisnahe Tipps und Handlungsanleitungen beim Einsatz von Open Source liefern.
Die überarbeite Version wird das Feedback der Unternehmen über die vergangenen Monate integrieren und Antworten auf neue Herausforderungen geben. So sollen alle rechtlichen und fachlichen Aspekte des Themas beleuchtet und der Nutzungsablauf von OSS noch klarer skizziert werden. "Gleichzeitig wollen wir aber den Umfang und die Lesbarkeit erhalten", erklärt Patrick Haberstroh. Der zweite Leitfaden wird mit einer hohen Auflage im vierstelligen Bereich erscheinen – auch in Englisch. Damit wird die Initiative die Reichweite des Handbuchs noch weiter vergrößern.
Um den Entwicklern konkrete Richtlinien an die Hand geben zu können, sammeln sich in der Themengruppe "Open-Source-Software" wieder IT-Experten verschiedener Branchen wie etwa AraCom IT Services AG, manroland, web systems GmbH, Fujitsu Technology Solutions GmbH, SKW Schwarz Rechtsanwälte und infoteam Software AG.
Neu zur Themengruppe stoßen dieses Mal das "Open Source Automation Development Lap" (OSADL), das vor allem Fachwissen im Bereich der Automatisierungsindustrie bündelt, und das Forschungsinstitut fortiss, das an der Technischen Universität München Forschungs- und Technologietransfers in Software-intensiven Branchen vorantreibt.
"Wir sind froh mit OSADL und fortiss zwei Einrichtungen im Boot zu haben, die mit ihrer Kompetenz zum neuen Leitfaden beitragen werden. Wir werden wieder gemeinsam mit allen Partner Erfahrungen, Schwierigkeiten und aktuelle Trends direkt aus der Praxis von Open Source Software sammeln und daraus Lösungsansätze generieren", so Christian Ender, Softwareexperte bei der AraCom IT Services AG aus Augsburg. (Cluster Mechatronik & Automation: AraCom IT Services: ra)
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