Datenschutz bei Energieversorgern
Umfrage: Bundesbürger sorgen sich um Schutz ihrer Kundendaten beim Energieversorger
90 Prozent der Unternehmen tun bisher zu wenig, um interne Lücken in der Datensicherheit zu schließen
(09.08.11) - Zwei von drei Bundesbürgern glauben, dass ihre Kundendaten beim Energieversorger nicht vollständig geschützt sind. Nur acht Prozent haben volles Vertrauen in die Sicherheitsmaßnahmen ihres Energielieferanten. 55 Prozent fordern daher verstärkte Anstrengungen von den Versorgern, einem Verlust oder Diebstahl der Daten entgegenzuwirken. Das gilt insbesondere auch im Hinblick auf die Einführung von neuen, intelligenten Zählern, die ein permanentes digitales Auslesen von Kundendaten über das Internet ermöglichen (Stichwort: Smart Meter). Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage von Steria Mummert Consulting unter 1.000 Bundesbürgern.
Rund acht von zehn Bundesbürgern rechnen damit, dass Probleme bei der Datensicherheit den Ausbau von intelligenten Zählern und Netzen bremsen oder zumindest verzögern werden. Damit teilen sie die Erwartungen von 60 Prozent der Energieversorger. "Es muss vor diesem Hintergrund für die Unternehmen darum gehen, den Schutz der Daten auf allen Ebenen und über alle Prozesse hinweg sicherzustellen und das dem Kunden klar zu kommunizieren", sagt Norbert Neumann, Energieexperte bei Steria Mummert Consulting.
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Einen wichtigen Schritt zu mehr Datensicherheit hat die Bundesregierung mit dem im Juli durch den Bundesrat verabschiedeten Änderungsgesetz zum EnWG unternommen. Die Neuregelung beschränkt unter anderem die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten aus einem Messsystem. Nachholbedarf gibt es jedoch bei den internen Sicherheitsmaßnahmen der Versorger - Stichwort: Data Loss Prevention. Die Marktbeobachtungen von Steria Mummert Consulting zeigen, dass 90 Prozent der Unternehmen bisher zu wenig tun, um interne Lücken in der Datensicherheit zu schließen.
"Sie gehen beispielsweise noch zu sorglos mit Berechtigungen für den Datenzugriff um. So werden zum Beispiel Mitarbeitern nicht unverzüglich die Rechte auf den Zugriff von Kundendaten entzogen, wenn sie das Unternehmen verlassen - ein Einfallstor für Datenmissbrauch. Im Information Security Management müssen die Versorger insbesondere bezüglich der organisatorischen Verankerung von Schutzmaßnahmen nachlegen", fordert Neumann zum Handeln auf.
Hier ist Eile geboten, denn der Gesetzgeber treibt den Ausbau von intelligenten Zählern massiv voran. Ab 2012 müssen zusätzlich zu Neubauten auch alle Letztverbraucher mit einem Strombedarf von mehr als 6.000 Kilowatt mit Smart Metern ausgestattet werden. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft rechnet damit, dass bereits 2020 rund 40 Millionen intelligente Zähler in deutschen Haushalten installiert sein werden. (Steria Mummert Consulting: ra)
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