Studie: Informationen über Datenlecks


Firmen werden dazu aufgefordert, Details zu IT-Sicherheitsvorfällen mit Kunden, Partnern, Aufsichtsbehörden oder Medien zu teilen
Die Weitergabe von Informationen über Sicherheitsvorfälle sollte für Unternehmen weniger als Zwang, sondern als Mehrwert für Kunden und Partner gesehen werden

(15.11.13) - Eine weltweite Umfrage von Kaspersky Lab zeigt: Fast Dreiviertel (73 Prozent) der befragten Firmen, die zwischen Mai 2012 und 2013 einen IT-Sicherheitsvorfall zu beklagen hatten, mussten Informationen über den entsprechenden Vorfall trotz möglicher Reputationsschäden an Dritte weitergeben. Für Organisationen und Firmen ist es oft unvermeidlich, dass IT-Sicherheitsvorfälle bekannt werden. Laut Studie musste im Durchschnitt fast jedes zweite Unternehmen (44 Prozent) der befragten Firmen, die unter einem Datenleck zu leiden hatten, diese Information an ihre Kunden weitergeben, die ebenfalls als potenzielle Opfer hätten betroffen sein können. 34 Prozent der befragten Firmen informierten ihre Partner, 33 Prozent ihre Zulieferer, 27 Prozent die Aufsichtsbehörden und 15 Prozent die Medien.

Dabei haben große Unternehmen einen größeren Druck Informationen über IT-Sicherheitsvorfälle an Dritte weiterzugeben als kleinere Firmen – vor allem wenn es um die Informationsweitergabe an Aufsichtsbehörden geht. Laut Umfrage informierten 37 Prozent der großen Unternehmen und lediglich 25 Prozent der kleinen und mittelgroßen Firmen im oben genannten Zeitraum staatliche Einrichtungen über sensible Datenlecks.

Auch wenn die Weitergabe von Informationen über Datenlücken der eigenen Reputation schaden kann, ist dies dennoch sinnvoll. Denn die Grenze des eigenen Firmennetzwerks hört nicht bei den eigenen Endpoints auf, sondern ist fließend. Die Weitergabe von Informationen über Sicherheitsvorfälle sollte für Unternehmen weniger als Zwang, sondern als Mehrwert für Kunden und Partner gesehen werden.

Meldepflicht in Deutschland?
In Deutschland werden Unternehmen gebeten, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) über Hackerangriffe und Datenlecks freiwillig zu informieren. Somit kann das BSI ein besseres Bild der Gefahrenlage erstellen. Eine Meldepflicht von IT-Sicherheitsvorfällen gibt es in Deutschland bereits für die Betreiber von Telekommunikationsnetzen nach dem Telekommunikationsgesetz. Nach dem Bundesdatenschutzgesetz müssen darüber hinaus Vorfälle gemeldet werden, wenn personenbezogene Daten betroffen sind. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Zugangsdaten oder Kreditkartendaten gestohlen werden. Anonyme und freiwillige Meldungen von IT-Sicherheitsvorfällen sind beim BSI möglich.
Die Meldestelle ist auf der Webseite der Allianz für Cybersicherheit erreichbar (https://www.allianz-fuer-cybersicherheit.de/ACS/DE/Meldestelle/meldestelle.html). (Kaspersky Lab: ra)

Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Gefahren von strategischer Korruption

    Transparency International hat den Korruptionswahrnehmungsindex 2024 (Corruption Perceptions Index, CPI) veröffentlicht. Der jährlich erscheinende Index ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator. Er umfasst 180 Staaten und Gebiete und bewertet den Grad der in Politik und Verwaltung wahrgenommenen Korruption. Der Meta-Index beruht auf der Einschätzung von Experten sowie Führungskräften.

  • Budgets für Datenschutz 2025 werden sinken

    Mehr als zwei von fünf (45 Prozent) Datenschutzbeauftragten in Europa glauben, dass das Datenschutzbudget ihrer Organisation unterfinanziert ist. Dies bedeutet einen Anstieg von 41 Prozent im Jahr 2024. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) erwartet zudem, dass die Budgets im Jahr 2025 weiter sinken werden. Das geht aus einer neuen Studie von ISACA hervor, dem weltweit führenden Berufsverband, der Einzelpersonen und Organisationen bei ihrem Streben nach Digital Trust unterstützt.

  • Compliance-Regulierungsdruck nimmt weltweit zu

    Sphera hat ihren Supply Chain Risk Report 2025 veröffentlicht. Dieser Bericht umfasst eine eingehende Analyse der dringendsten Risiken und aufkommenden Chancen, die die globalen Lieferketten verändern. Er bietet Führungskräften aus den Bereichen Beschaffung, Lieferkette und Nachhaltigkeit handlungsrelevante Einblicke, um die komplexen Herausforderungen zu meistern, mit denen sich Unternehmen angesichts neuer gesetzlicher Bestimmungen, wirtschaftlicher Unbeständigkeit und erhöhter ökologischer und sozialer Verantwortung auseinandersetzen müssen.

  • Digitale Steuer-Transformation

    Eine von Vertex veröffentlichte Studie zeigt, dass Fachkräftemangel und Qualifikationsdefizite in Steuerteams Unternehmen auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen digitalen Steuer-Transformation behindern können. Die Studie "Global Tax Transformation" befragte 610 Fachleute in Europa und den USA, um die aktuelle Situation in den Unternehmen und die Einstellung der Fachleute zur Transformation in ihrer Organisation zu verstehen.

  • NIS2-Richtlinie & wie es um die Vorbereitung steht

    Eine aktuelle Veeam-Studie zur NIS2-Richtlinie zeichnet ein ernüchterndes Bild der IT-Sicherheitslage in deutschen Unternehmen. Während sich 70 Prozent der befragten Firmen gut auf die neue EU-Richtlinie vorbereitet fühlen, sind nur 37 Prozent von ihnen nach eigener Angabe tatsächlich konform zur NIS2. Diese eklatante Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und Realität ist bezeichnend für den oftmals leider noch zu laxen Umgang vieler Organisationen mit Cyber-Sicherheit und vor allem im KRITIS-Bereich bedenklich.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen