Fragwürdige Einflussnahmen an Hochschulen


Neues Internetportal hochschulwatch.de sammelt Beispiele fragwürdiger Verbindungen von Wirtschaft und Wissenschaft
Beeinträchtigung der Freiheit und Unabhängigkeit von Forschung und Lehre an Hochschulen systematischer erfassen


(12.02.13) - Die tageszeitung, die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. und der fzs (freier zusammenschluss von studentInnenschaften) haben das Projekt "Hochschulwatch. MachtWirtschaftUni" gestartet. Unter www.hochschulwatch.de sollen Beispiele fragwürdiger Einflussnahmen an Hochschulen gesammelt werden. Professoren, Dozenten, Mitarbeitende und Studierende an Hochschulen sind aufgerufen, das Portal mit Fällen und Hinweisen zu füllen.

Wo werden Hörsäle zu Werbeflächen, wie beim Aldi-Süd-Hörsaal der Universität Würzburg? Wo gibt es intransparente Verträge, wie an der Universität Köln, die einen Vertrag mit der Bayer Healthcare AG zur Förderung der Krebs- und Herzforschung abgeschlossen hat und diesen hartnäckig unter Verschluss hält?

Reiner Metzger, stellvertretender Chefredakteur der tageszeitung, sagte: "Der Erfolg unseres anonymen Briefkastens 'Uni-Leaks' hat uns gezeigt, dass die zunehmende Ökonomisierung der Hochschulen voranschreitet. Diese Geschichten wollen wir erzählen." Unter dem Stichwort "Uni-Leaks" hatte die taz 2011 ihre Leserinnen und Leser aufgefordert, Auffälligkeiten in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft zu benennen.

Edda Müller, Vorsitzende von Transparency International Deutschland, erklärte: "Wir wollen die Erkenntnisse dazu nutzen, um problematische Formen der Beeinträchtigung der Freiheit und Unabhängigkeit von Forschung und Lehre an unseren Hochschulen systematischer erfassen zu können."

Erik Marquardt, freier zusammenschluss von studentInnenschaften, sagte: "Wir sorgen uns um die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre. Wirtschaftliche und wissenschaftliche Interessen kollidieren an Hochschulen immer öfter. Es wäre gefährlich, wenn ökonomische Interessen die Ausrichtung der Forschungslandschaft diktieren. Das größte Gut der Wissenschaft ist ihre Unabhängigkeit und Transparenz. Hochschulwatch soll einen Beitrag dazu leisten, dass dieses Gut erhalten bleibt."

Die Webseite wird von Redakteuren der tageszeitung moderiert. Das Projekt "Hochschulwatch. MachtWirtschaftUni" ist auf ein Jahr angelegt. (Transparency: ra)

Transparency International: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • EBA-Leitlinien zu ESG-Risiken

    Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA hat am 9. Januar 2025 die finalen Leitlinien zum Management von ESG-Risiken veröffentlicht. Sie sind ab 11. Januar 2026 anzuwenden. Kleine und nicht-komplexe Kreditinstitute, sogenannte SNCIs, haben eine ein Jahr längere Umsetzungszeit. Banken und Sparkassen arbeiten seit langem intensiv daran, steuerungsrelevante Methoden zum Management von ESG-Risiken zu entwickeln.

  • Wegfall der Rechtskreistrennung

    Parallel zu zahlreichen Neuerungen in der Wirtschaft hat der Gesetzgeber auch in der Lohnabrechnung wieder viele Änderungen vorgenommen. Die wichtigsten Neuerungen haben die Fachleute des eurodata Lohn-Produktmanagements zusammengefasst.

  • Ein "Degrowth-Ansatz" keine Lösung

    Die privaten Banken in Deutschland stellen in ihrem neuen Positionspapier "Nachhaltigkeit fördern, Wachstum sichern" ihre Leitplanken zu Klimaschutz, Wirtschaftswachstum und nachhaltiger Transformation vor. Sie plädieren darin für eine konsistente Politik, die Wachstum und Innovationen als Schlüssel begreift, um die Klimaziele zu erreichen.

  • Komplexere regulatorische Anforderungen

    Die EQS Group, Cloud-Software-Anbieterin in den Bereichen Compliance & Ethics, Data Privacy, Sustainability Management und Investor Relations, gibt die Übernahme des Compliance- und Ethics-Geschäfts von OneTrust, Anbieterin von Datenschutz- und Sicherheitssoftware, bekannt, einschließlich Convercent by OneTrust.

  • Position bei Compliance-Software gestärkt

    Aunetic, Spezialistin für Governance-Software, gibt die Übernahme von Qnister bekannt, einem führenden schwedischen Anbieter von Compliance-Softwarelösungen, der sich auf GDPR und Whistleblowing-Services spezialisiert hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen