Das Risiko des Online-Identitätsdiebstahl
Ein Online-Identitätsdiebstahl kann sich auf alle Lebensbereiche auswirken, nicht nur online
Tipps: Obwohl übertriebene Vorsicht den Spaß daran nehmen könnte, kann schon eine Reihe von einfachen Schutzmaßnahmen sicherstellen, kein Ziel eines Angriffes im Web zu werden
(27.09.11) - Wer das Internet nutzt, macht sich selten Gedanken über einen möglichen Identitätsdiebstahl. Durch unvorsichtige Handhabung und Veröffentlichung personenbezogener Daten können Online-User sehr leicht Opfer von Betrügereien oder Rufschädigung werden. Schon wenige Daten wie Name, Geburtsdatum und Adresse reichen aus, um es Betrügern zu ermöglichen, Identitätsmissbrauch in Form von kriminellen Doppelgängern zu betreiben. Da Passwörter sehr häufig Bezug zu persönlichen Daten aufweisen, ist dies besonders für Bankzugangsdaten gefährlich und kann schnell finanzielle Folgen für die User haben. Eine im Frühjahr 2011 von BullGuard durchgeführte Umfrage unter 2.000 Briten weist auf genau diese Problematik - vor allem in sozialen Netzwerken - hin.
Das veränderte Kommunikationsverhalten betrifft nicht nur junge Online-User, auch ältere Menschen veröffentlichen gerade in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter viele personenbezogene Daten freiwillig, obwohl dies für die Registrierung gar nicht notwendig wäre. Neben den bereits erwähnten Daten sind dies oftmals auch Namen der Haustiere, Namen der eigenen Kinder, Fotos von Luxusgütern wie Autos oder Fernseher oder die eigene Adresse.
"Obwohl das Teilen dieser Art von Informationen zunächst harmlos erscheint, sollte man bedenken, dass diese Informationen oft auch als Sicherheitsfragen beim Online-Banking oder bei der Bestätigung der eigenen Identität über das Telefon verwendet werden", sagt Claus Villumsen, Internet Security Experte bei BullGuard. Böswillige Angreifer können mit diesen gesammelten Daten ein sehr umfangreiches Profil der Person erstellen und dies für eigene Zwecke ausnutzen. Auch das Posten längerer Abwesenheiten sollte laut Villumsen vermieden werden. Dies könnte potenziellen Einbrechern entscheidende Informationen zuspielen. Laut der Studie speichern außerdem 14 Prozent der Befragten Ihre Bankzugangsdaten in ihren Browsern. Einbrecher, die den PC oder Laptop entwenden, erhalten dadurch die Möglichkeit, Bankkonten leerzuräumen und den Betroffenen weitere Unannehmlichkeiten zu bereiten.
Bundesminister Friedrich warnt vor Gefahren
Ende Mai 2011 stellte das Bundesministerium des Inneren die polizeiliche Kriminalstatistik 2010 vor. Hier konnte ein Anstieg der Internetstraftaten um 8,1 Prozent festgestellt werden. Im Vergleich zu 2009 ist dies mit 223.642 registrierten Fällen der höchste bislang ermittelte Wert. Bei der Vorstellung der Kriminalstatistik erklärte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, dass "die nahezu ungebremsten Möglichkeiten, die das Internet eröffnet, spiegelbildlich auch mehr Anreize und Möglichkeiten zu ihrer missbräuchlichen Nutzung schaffen.
Es seien aber "nicht nur Sicherheitsbehörden und der Gesetzgeber gefordert. Gerade auch Anbieter und Nutzer des Internets sind zum sicheren und sorgfältigen Umgang mit diesem Medium aufgerufen. Das Internet darf kein rechtsfreier Raum werden!", meint Friedrich weiter.
Gefahrenpotenzial durch Aufbau einer digitalen Persönlichkeit
Die Anziehungskraft von sozialen Netzwerken rührt anscheinend vor allem durch die Möglichkeit her, durch das Teilen von Informationen Gespräche zu beginnen und sich dadurch eine "digitale Persönlichkeit" aufzubauen. Genau dessen sind sich allerdings auch böswillige Angreifer im Netz bewusst, für die es somit ein Leichtes darstellt, individuelle Profile zu kopieren. Obwohl übertriebene Vorsicht den Spaß daran nehmen könnte, kann schon eine Reihe von einfachen Schutzmaßnahmen sicherstellen, kein Ziel eines Angriffes im Web zu werden.
8 Punkte für sichereres Surfen
BullGuard empfiehlt die folgenden Sicherheitsvorkehrungen, damit User ohne Risiko ihren Spaß in sozialen Netzwerken behalten:
>> Keine Freundschaftsanfragen von Fremden annehmen: Akzeptieren Sie niemals Freundschaftsanfragen von Personen, die Sie nicht kennen oder die nicht leicht durch Verknüpfungen mit anderen Freunden zu identifizieren sind.
>> Mit Privatsphäre-Einstellungen auseinandersetzten: Bevor Sie Webseiten wie Facebook nutzen, investieren Sie zunächst etwas Zeit in das Lernen der jeweiligen Sicherheitseinstellungen der jeweiligen Plattform, um sicherzustellen, dass Beiträge und Bilder nicht für jedermann zugänglich sind. Es ist oft sehr einfach die Sichtbarkeit von Informationen auf direkte Freunde oder auch auf Freunde von Freunden zu beschränken. Auch wenn sich beides sicher anhört, kann man nicht garantieren, wem es Freunde ermöglichen, die Beiträge zu lesen. Daher ist die erste Variante, Informationen ausschließlich mit direkten Freunden zu teilen, die sicherste.
>> Keine persönlichen Daten in öffentlichen Profilen: Streichen Sie sämtliche persönliche Details aus Ihren Profilen, welche dort nicht wirklich notwendig sind, wie zum Beispiel Namen von Haustieren, Adressen, Mädchenname oder auch Geburtsdatum. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie Dienstleistungen nutzen, um Ihre Identität zu bestätigen. Dies findet häufig in Form von Sicherheitsfragen statt, falls Sie Ihr Passwort zum Login einer Webseite vergessen haben.
>> Sichere Passwörter verwenden: Stellen Sie sicher, dass alle Passwörter für wichtige Webseiten oder -services keinen Bezug zu Ihren Hobbys oder Interessen aufweisen. Ein möglicher Angreifer könnte versuchen, hierzu gebräuchliche Wörter zu verwenden, um Ihr Passwort zu knacken.
>> Nach jeder Sitzung abmelden: Achten Sie darauf, sich nach jeder Sitzung abzumelden und, wo möglich, sich immer über einen sicheren Zugang einzuloggen, wenn Sie keinen eigenen Rechner nutzen. Bei öffentlichen Computern könnte sonst der nächste Nutzer ihre Unachtsamkeit ausnutzen und auf ihr Konto zugreifen, um Informationen über Sie sammeln, wenn es ihm gerade passt.
>> Vorsicht bei der Kommunikation mit Fremden: Seien Sie vorsichtig, wenn Sie beginnen, mit fremden Menschen zu kommunizieren. Dies gilt vor allem dann, wenn diese anfangen, Sie nach persönlichen und sensiblen Daten zu fragen. In sozialen Netzwerken ist es normalerweise ziemlich einfach, diese Nutzer zu blockieren, um nicht weiter von ihnen belästigt zu werden.
>> Keine sensiblen Daten speichern: Vermeiden Sie das Speichern von Kontonummern, Kreditkartendaten und Passwörter in E-Mail-Konten oder Dokumenten auf einem Computer. Zwar könnte dies für Sie eine Gedächtnisstütze sein, aber ebenso könnte es verheerend sein, wenn diese in die falschen Hände geraten würden.
>> Pseudonym verwenden: Wo auch immer im Internet möglich, nutzen Sie ein Pseudonym, um sich zu identifizieren. Viele Seiten verlangen keinen Klarnamen bei der Registrierung. Dadurch verhindern Sie die Suche dritter Personen nach Informationen zu Ihnen.
(BullGuard: ra)
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