Ausweichalternativen vorhanden
Markt für akutstationäre Krankenhausdienstleistungen in der Region Heidelberg: Bundeskartellamt genehmigte Krankenhauszusammenschluss an der Bergstraße
In der Region Heidelberg werden die Beteiligten nach dem geplanten Zusammenschluss die führenden Anbieter sein
(09.04.13) - Das Bundeskartellamt hat das Vorhaben des Universitätsklinikums Heidelberg, 90 Prozent der Geschäftsanteile der Kreiskrankenhaus Bergstraße gGmbH in Heppenheim zu übernehmen, im Hauptprüfverfahren freigegeben. Der geplante Zusammenschluss betrifft den Markt für akutstationäre Krankenhausdienstleistungen in der Region Heidelberg.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, sagte: "Im Vorprüfverfahren waren aufgrund einer engen Kooperation des Universitätsklinikums Heidelberg mit einem weiteren Krankenhausträger wettbewerbliche Bedenken festgestellt worden. Aufgrund der engen vertraglichen Beziehungen zwischen den beiden Trägern, hätte dessen wettbewerbliche Position auch dem Universitätsklinikum zugerechnet werden müssen. Das Universitätsklinikum Heidelberg hat daraufhin diese Kooperation wesentlich reduziert."
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eine Anstalt öffentlichen Rechts der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland. In mehr als 50 Kliniken und Fachabteilungen mit 1.918 Betten werden dort über 60.000 Patienten im Jahr behandelt. Das Kreiskrankenhaus Bergstraße betreibt in Heppenheim ein in den Krankenhausplan des Landes Hessen für das Versorgungsgebiet Darmstadt aufgenommenes Allgemeinkrankenhaus mit 280 Betten, das über 14.000 Fälle pro Jahr behandelt und über Fachabteilungen für Allgemein-, Viszeral- u. Gefäßchirurgie, Orthopädie u. Unfallchirurgie, Gynäkologie u. Geburtshilfe, Innere Medizin sowie über eine HNO-Belegabteilung verfügt.
In der Region Heidelberg werden die Beteiligten nach dem geplanten Zusammenschluss zwar die führenden Anbieter sein, es verbleiben aber hinreichende Ausweichalternativen für die Patienten. Hierzu zählen insbesondere die vier Krankenhäusern der GRN-Kliniken und die Universitätsmedizin Mannheim. Hinzu kommt, dass das Kreiskrankenhaus in seinem eigenen Kerneinzugsgebiet über keine besonders ausgeprägte Stellung verfügt. Würde nach dem geplanten Zusammenschluss die Angebotsvielfalt oder die Qualität im Kreiskrankenhaus Bergstraße nachlassen, könnten die Patienten verstärkt auf die bereits tatsächlich in Anspruch genommenen Kliniken in Mannheim und Darmstadt ausweichen, die zudem näher gelegen sind als das Universitätsklinikum Heidelberg.
Bei einer engeren regionalen Betrachtung der Gebiete Heidelberg Stadt, Heppenheim, Weinheim und Sinsheim ergaben sich ebenfalls keine Bedenken. Auch in den Einzelgebieten werden nach dem Zusammenschluss hinreichende Ausweichalternativen verbleiben. (Bundeskartellamt: ra)
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