Financial Crime Compliance-Kosten


Laut einer LexisNexis Risk Solutions-Studie belaufen sich die Kosten für Financial Crime Compliance für Finanzinstitute weltweit auf mehr als 206 Milliarden US-Dollar
Fast alle Finanzinstitute berichten über steigende Financial Crime Compliance-Kosten in den letzten 12 Monaten - Kosten entsprechen 3,33 Dollar pro Monat für jede Person im erwerbsfähigen Alter weltweit



LexisNexis Risk Solutions hat ihren alljährlichen True Cost of Financial Crime Compliance Report veröffentlicht. Der Report zeigt, wie Finanzinstitute die Kosten und Herausforderungen bewältigen, die mit den sich ständig weiterentwickelnden Financial Crime Compliance-Vorschriften einhergehen. Die Ergebnisse spiegeln die Erfahrungen von 1.181 Experten im Bereich Financial Crime Compliance aus einer Reihe von kleinen, mittleren und großen Unternehmen in den USA/Kanada, APAC, EMEA und LATAM wider.

Der Report bietet einen Einblick in die Compliance-Kosten weltweit, wobei Finanzinstitute Gesamtkosten in Höhe von 206,1 Milliarden US-Dollar tragen. Die Gesamtkosten decken sich mit mehr als 12Prozent der weltweiten Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) und entsprechen 3,33 US-Dollar pro Monat für jeden Menschen im erwerbsfähigen Alter weltweit.

Zu den wichtigsten Ergebnissen des LexisNexis Risk Solutions True Cost of Financial Crime Compliance Report - 2023 zählen:

Künstliche Intelligenz (KI) hinterlässt Spuren
Während bestimmte Branchen noch dabei sind, den Einfluss von KI und maschinellem Lernen (ML) zu definieren, geben 71 Prozent der Experten im Bereich Financial Crime Compliance an, dass ihre Organisationen bereits die Datennutzung durch hochentwickelte Analysemethoden verbessern. Darüber hinaus bestätigen 72 Prozent, dass sie Analysemethoden und KI einsetzen, um ihre Compliance-Prozesse zu verbessern.

Ähnlich wie bei bisherigen Veränderungen bezüglich der Arbeitsprozesse, können jedoch Probleme mit der Datenqualität, Datensilos, überholte Legacy-Systeme und ein Mangel an interner Zusammenarbeit zu vermeidbaren Compliance-Aktivitäten und Ausgaben führen.

EMEA bleibt ein Kostenschwerpunkt für Financial Crime Compliance
Der Report zeigt, dass Finanzinstitute in der EMEA-Region und ihre Kunden im Vergleich zu anderen Regionen nach wie vor höhere Compliance-Kosten im Bereich Finanzkriminalität haben. Die Gesamtkosten für die Financial Crime Compliance in der EMEA-Region übertreffen die Kosten in den USA/Kanada um 39,8 Prozent. Dieser Unterschied ist zum Teil auf die zunehmende Komplexität der Compliance-Anforderungen zurückzuführen.

Weltweit geben 78 Prozent der Unternehmen und insbesondere 80 Prozent in der EMEA-Region an, dass komplexe Systeme an Vorschriften und Sanktionen ihre Geschäftsabläufe einschränken. Im Gegensatz dazu sind APAC und LATAM trotz erheblicher Compliance-Ausgaben vergleichsweise kostengünstigere Regionen. Die Compliance-Kosten in APAC belaufen sich auf 74,5 Prozent der Kosten in den USA/Kanada, während die Kosten in LATAM im Vergleich 24,7 Prozent betragen.

Wie zukünftige Herausforderungen angegangen werden können
CEOs, Vizepräsidenten und Direktoren in Finanzinstituten auf der ganzen Welt sind nicht untätig. Viele neue Initiativen erhöhen die Komplexität, mit der sie bei der Umsetzung der Financial Crime Compliance-Anforderungen konfrontiert sind. Für 85 Prozent der Finanzinstitute steht jedoch die Verbesserung der Kundenerfahrung an der Spitze ihrer Prioritäten. Dies unterstreicht ihr Engagement für mehr Vertrauen und Zufriedenheit ihrer Kunden, selbst angesichts zunehmender finanzieller Herausforderungen. Ein Schwerpunkt dieser Bemühungen liegt in der Optimierung der Effizienz und Effektivität der Financial Crime Compliance im Zahlungsverkehr. Weltweit betonen 74 Prozent der Finanzinstitute, dass dies ein wichtiges oder äußerst dringliches Anliegen ist.

"Die finanziellen Auswirkungen der Kriminalität schlagen sich in den Bilanzen der Unternehmen und in den Geldbeuteln der Verbraucher nieder", so Grayson Clarke, senior vice president, LexisNexis Risk Solutions. "Im Bestreben um das Gemeinwohl arbeiten Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden unermüdlich mit den Finanzinstituten zusammen, um die notwendigen Richtlinien zu schaffen. Diese Bemühungen haben jedoch ihren Preis. Unser Report unterstreicht, dass die Finanzinstitute erhebliche Investitionen tätigen, um die Vorschriften zur Bekämpfung der Finanzkriminalität einzuhalten. Eine effektive Zusammenarbeit innerhalb dieser Finanzinstitute ist von entscheidender Bedeutung, um die Kundenerfahrung zu verbessern und gleichzeitig diese Kosten zu bewältigen. Die Nutzung neuer Technologien neben bestehenden Lösungen kann es Finanzinstituten ermöglichen, ihre Ziele zu erreichen und optimale Kundenergebnisse zu erzielen." (LexisNexis Risk Solutions: ra)

eingetragen: 23.10.23
Newsletterlauf: 22.01.24

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    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

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    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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