Überwachung und Compliance stets im Fokus


Studie: Gesundheitsdienstleister kämpfen vor der finalen ePA-Einführung noch immer mit IT-Problemen
Für 39 Prozent waren vollständige Patienteninformationen bei der Nutzung telemedizinischer Geräte bereits im Vorfeld nicht durchgängig verfügbar



Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz – sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal – zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

So gaben 39 Prozent der Studienteilnehmer in Deutschland (weltweit 43 Prozent) an, dass bei der Nutzung von IoT- und telemedizinischen Geräten, vollständige Gesundheitsinformationen für jeden Patienten bereits vor der Einführung der ePA nicht an einem zentralen Ort verfügbar gewesen seien. Darüber hinaus klagten – in Deutschland und weltweit – 41 Prozent generell über häufige technische Probleme im Arbeitsalltag, 32 Prozent (in Deutschland und weltweit) erlebten häufige Ausfallzeiten und 37 Prozent (weltweit 40 Prozent) bemängelten, dass aktualisierte Informationen nicht automatisch an weitere interne Systeme weitergegeben werden.

Die IT-Sicherheit stellt ebenfalls weiterhin ein zentrales Problem dar: 45 Prozent der deutschen Gesundheitseinrichtungen (weltweit 39 Prozent) waren seit 2023 von einem Ransomware- oder DDoS-Angriff betroffen, so dass fast ein Drittel (23 Prozent der Studienteilnehmer in Deutschland, weltweit 30 Prozent) den Schutz sensibler Daten als die größte Sorge der IT-Abteilung in ihrer Organisation nennt.

Zurecht, wie sich erst Anfang Mai wieder einmal gezeigt hat. Hackern war es damals gelungen, die bereits verbesserten Schutzvorkehrungen der E-Patientenakte auszuhebeln. Auch die sichere Verwaltung und Kontrolle gemeinsam genutzter mobiler Geräte – etwa für Visiten oder in der Pflege – bereitete 17 Prozent der deutschen IT-Abteilungen (weltweit 13 Prozent) erhebliche Schwierigkeiten. All diese technischen Unwägbarkeiten werden voraussichtlich auch nach der Ausspielung aller noch ausstehenden Software-Updates noch immer nicht überwunden sein. Die – spätestens ab Oktober dieses Jahres – verpflichtende Nutzung der ePA für Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser wird sich deshalb für nicht wenige Gesundheitsdienstleister schwierig gestalten.

Mangel an modernen digitalen Infrastrukturen und Verwaltungskonzepten
Denn die Liste an Herausforderungen bei der Nutzung telemedizinisch genutzter Geräteflotten geht noch weiter: Jeder dritte Befragte (34 Prozent in Deutschland, 33 Prozent weltweit) beobachtete durch neue Systeme eine Verlangsamung der Prozesse, was sich negativ auf die Patientenversorgung auswirkt. Ein Viertel der Studienteilnehmer in Deutschland (25 Prozent, 30 Prozent weltweit) gab darüber hinaus an, eingesetzte Systeme würden zu häufig geändert, so dass Mitarbeitende nutzungstechnisch nicht mehr Schritt halten könnten. Zusätzlich kamen 26 Prozent der Studienteilnehmer (19 Prozent weltweit) zu dem Ergebnis, die Systeme seien allgemein zu kompliziert in der Bedienung.

"Die aktuellen Sicherheitslücken bei der elektronischen Patientenakte zeigen, dass Gesundheitseinrichtungen ihre digitalen Infrastrukturen modernisieren müssen, um ihre mobilen Endgeräte und IT-Systeme zu unterstützen", betont Stefan Mennecke, VP of Sales, Middle East, Africa & Central, Southern and Eastern Europe bei SOTI. "Wenn Experten warnen, dass Angreifer auf Millionen von Patientendaten zugreifen könnten, wird klar: Die schwächste Stelle sind oft nicht die zentralen Server, sondern die dezentralen Zugangspunkte in Praxen und Kliniken. Enterprise Mobility Management-Lösungen ermöglichen sowohl eine sichere Verwaltung aller mobilen Geräte und Zugänge als auch die lückenlose Protokollierung und Überwachung aller Zugriffe auf sensible Gesundheitsdaten."

Legacy-Lösungen stellen weiterhin eine große Hürde dar
Alte, oft siloartig genutzte Systeme stellen IT-Entscheidungsträger im Gesundheitswesen weiterhin vor große Herausforderungen. Die Studie ergab, dass 37 Prozent der Befragten in Deutschland (weltweit 38 Prozent) angaben, Schwierigkeiten bei der Bereitstellung und Verwaltung neuer mobiler Geräte und Drucker zu haben. Eine Remote-Unterstützung ist deshalb aus der Ferne nicht möglich, weshalb auch detaillierte Informationen im Falle von Geräteproblemen nicht abrufbar sind. Nahezu die Hälfte der Studienteilnehmer (43 Prozent) in Deutschland, (39 Prozent weltweit) berichtete zudem von einem zu hohen zeitlichen Aufwand bei der Behebung von Störungen oder Ausfällen.

Mit leistungsstarken EMM-Lösungen die Vorteile der ePA maximal nutzen
EMM-Lösungen bieten Gesundheitseinrichtungen die Möglichkeit, all die Vorteile der elektronischen Patientenakte ausschöpfen zu können – ohne Kompromisse bei der Datensicherheit eingehen zu müssen. Durch ein zentralisiertes und kontrolliertes System werden effiziente Arbeitsumgebungen für das medizinische Personal geschaffen und gleichzeitig die Vertraulichkeit und der Schutz von Patientendaten gewährleistet. Mithilfe professioneller EMM-Lösungen können Ärzte und Pflegekräfte über sichere mobile Endgeräte jederzeit und überall auf relevante Patientendaten zugreifen – ob am Krankenbett, in der Ambulanz oder bei Hausbesuchen. Dabei sorgt eine automatische Verschlüsselung dafür, dass sensible Gesundheitsdaten vor unbefugtem Zugriff, Malware-Angriffen und Cyber-Attacken geschützt bleiben.

Gleichzeitig ermöglichen granulare Zugriffsberechtigungen, dass jeder Mitarbeitende nur auf die für seine Tätigkeit relevanten Informationen zugreifen kann. Besonders bei der Nutzung telemedizinischer Geräte zeigen sich die Stärken moderner EMM-Lösungen: Vitaldatenmonitore, mobile Ultraschallgeräte oder Telekonferenz-Tablets werden automatisch konfiguriert, überwacht und bei Bedarf remote aktualisiert. Dies gewährleistet nicht nur die optimale Funktionsfähigkeit der Geräte, sondern auch die sichere Übertragung und Speicherung der erfassten Patientendaten direkt in die E-Patientenakte. Medizinisches Personal kann so effizienter arbeiten, während gleichzeitig die Kontinuität der Patientenversorgung sichergestellt wird.

Moderne EMM-Lösungen bieten zudem umfassende Monitoring- und Compliance-Funktionen, die besonders im Gesundheitswesen unverzichtbar sind. Automatische Sicherheitsupdates, kontinuierliche Geräteüberwachung und detaillierte Audit-Protokolle helfen dabei, gesetzliche Anforderungen wie die DSGVO zu erfüllen und gleichzeitig potenzielle Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen. Falls ein Gerät verloren geht oder kompromittiert wird, können Administratoren es sofort remote sperren oder löschen, um Datenlecks zu verhindern.

Somit wird jetzt jedes Tablet, jeder Scanner und jeder mobile Arbeitsplatz gemäß höchster Sicherheitsstandards verwaltet. Nur so können Gesundheitsdienstleister langfristig das Vertrauen der Patienten gewinnen und gleichzeitig die Vorteile der Digitalisierung voll ausschöpfen.

Methodologie:
Für den SOTI-Healthcare Report 2025 wurden 1.750 IT-Entscheidungsträger aus elf Ländern befragt, um wichtige Erkenntnisse über die sich entwickelnde Gesundheitslandschaft zu gewinnen. Die Kernmärkte umfassten 200 Befragte in den USA und Großbritannien sowie 150 Befragte in Kanada, Mexiko, Deutschland, Frankreich, Schweden, den Niederlanden, Italien, Spanien und Australien. (Soti: ra)

eingetragen: 13.07.25

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