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Was nützt eine europäische Rating-Agentur?


Der Bankenverband hat eine Publikation aus der Reihe "defacto" zur Frage "Was nützt eine europäische Rating-Agentur?" herausgegeben
Mehr Wettbewerb im Rating-Markt wäre prinzipiell wünschenswert

(27.04.11) - Eine europäische Rating-Agentur wird spätestens seit der europäischen Staatsschuldenkrisen als die richtige Antwort auf vermeintlich fehlenden Wettbewerb und mangelhafte Ratings propagiert. So naheliegend diese Forderung auf den ersten Blick sein mag: Erstens gehen die Vorstellungen über ihre Aufgaben und ihr Unternehmensprofil weit auseinander und zweitens handelt es sich um einen Markt mit einigen Besonderheiten.

Die Gefahr ist groß, dass die Voraussetzungen für eine europäische Rating-Agentur falsch eingeschätzt werden und sie die in sie gesteckten Erwartungen nicht erfüllen kann.

Mehr Wettbewerb - bessere Ratings?
In der EU haben mehr als 20 Rating-Agenturen ihre Zulassung bei der EU-Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA beantragt. Allerdings werden die meisten der in der EU registrierten Rating-Agenturen ihre jeweiligen Marktnischen nicht verlassen und somit keine europäische oder internationale Bedeutung erlangen. Die staatliche Anerkennung der Rating-Agenturen wird allein also nicht ausreichen, um das faktische Oligopol aufzulösen. Dabei wäre mehr Wettbewerb im Rating-Markt prinzipiell wünschenswert.

Auf ein Wort
Von Dr. Michael Kemmer
"Rating-Agenturen tragen eine Mitschuld an der Finanzkrise. Deshalb stellt sich die Frage, was zu tun ist, um künftig diese Gefahr für das Finanzsystem zu minimieren. Einerseits ist es richtig: Das Geschäft der Analyse von Unternehmen und Finanzprodukten und die Schätzung von Ausfallrisiken müssen bis zu einem gewissen Grade frei sein. Es handelt sich um - subjektive - Bewertungen. Dennoch: Die Praxis hat gezeigt, dass Regeln vorgegeben werden müssen. In den USA und in Europa wurden gesetzliche Maßnahmen beschlossen und umgesetzt. Mit ihnen soll die Ratingqualität verbessert werden."
(Bankenverband: ra)

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