CO2-neutrale Energieversorgung des Verkehrssektors
Sachverständigenbericht: Alternative Kraftstoffe könnten fossile Kraftstoffe in Europa bis 2050 ersetzen
Dem Bericht zufolge sind alternative Kraftstoffe das Mittel erster Wahl zur Senkung des CO2-Ausstoßes im Verkehrssektor
(03.02.11) - Alternative Kraftstoffe haben das Potenzial, fossile Energiequellen im Verkehrssektor allmählich zu ersetzen. So könnte bis 2050 ein nachhaltiges Verkehrssystem geschaffen werden. Dies geht aus einem Bericht hervor, den die Sachverständigengruppe zum Thema Kraftstoffe der Zukunft im Verkehrssektor heute der Europäischen Kommission vorlegte.
Die EU sollte bis 2050 für eine vom Öl unabhängige und weitgehend CO2-neutrale Energieversorgung des Verkehrssektors sorgen, um die daraus resultierenden Umweltauswirkungen zu verringern und die Energieversorgung dauerhaft zu sichern. Die Sachverständigengruppe hat nun erstmals einen umfassenden Ansatz für den gesamten Sektor entwickelt. Der erwartete Energiebedarf aller Verkehrsträger könnte durch eine Kombination aus Elektrizität (Batterien oder Wasserstoff/Brennstoffzellen) und Biokraftstoffen als Hauptoptionen, synthetischen Kraftstoffen (zunehmend aus erneuerbaren Ressourcen) als Brückenlösung, Methan (Erdgas und Biomethan) als zusätzlichem Kraftstoff und LPG (Flüssiggas) als Ergänzungslösung gedeckt werden.
Der für Verkehrsfragen zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Siim Kallas, erklärte dazu: "Ein wirklich nachhaltiges Verkehrsystem können wir nur schaffen, wenn wir auf alternative Kraftstoffe setzen und dabei den Bedarf aller Verkehrsträger berücksichtigen."
Die Kommission überprüft derzeit die vorhandenen politischen Konzepte und wird die Ergebnisse des heutigen Berichts auch im Rahmen der "Initiative für umweltfreundliche Verkehrssysteme" berücksichtigen, die im Laufe dieses Jahres eingeleitet wird. Ziel der Initiative ist es, eine kohärente langfristige Strategie zu entwickeln, um die Energieversorgung im Verkehrssektor bis 2050 vollständig auf alternative und nachhaltige Ressourcen umzustellen.
Dem Bericht zufolge sind alternative Kraftstoffe das Mittel erster Wahl zur Senkung des CO2-Ausstoßes im Verkehrssektor und sollten daher fossile Kraftstoffe nach und nach ersetzen. Entscheidend für einen wettbewerbsfähigen Ausbau des Marktanteils der unterschiedlichen Kraftstoffe und Fahrzeugtechnologien sind jedoch die technische und wirtschaftliche Durchführbarkeit, eine effiziente Nutzung der Primärenergiequellen und die Marktakzeptanz.
Eine Einzellösung für den Ersatz fossiler Kraftstoffe gibt es dabei nicht. Vielmehr wird es angesichts des Kraftstoffbedarfs und zum Schutz des Klimas wahrscheinlich erforderlich sein, einen Mix von Kraftstoffen einzusetzen, die aus ganz unterschiedlichen Primärenergiequellen hergestellt werden können. Es ist weitgehend unbestritten, dass wir den erwarteten Bedarf nur dann vollständig decken können, wenn wir alle nachhaltigen Kraftstoffe nutzen.
Zudem erfordern die verschiedenen Verkehrsträger auch verschiedene alternative Kraftstoffe. Kraftstoffe mit einer höheren Energiedichte eignen sich besser für lange Strecken und somit z. B. für den Straßengüterverkehr, den Seeverkehr und den Luftverkehr. Auch die Kompatibilität der neuen Kraftstoffe mit vorhandenen Technologien und Infrastrukturen sowie die Notwendigkeit von Systemänderungen, die zu Störungen führen könnten, sind zu berücksichtigen, da diese Faktoren insbesondere die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Optionen entscheidend beeinflussen können.
Weitere Informationen:
Bericht der europäischen Sachverständigengruppe zum Thema "Kraftstoffe der Zukunft im Verkehrssektor" (externer Link).
(Europäische Kommission: ra)
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