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Schutz durch Datenschutz-Priorisierung


Runder Tisch der G7-Datenschutzbehörden beschließen Erklärung zur Förderung von Innovation und Kinderschutz durch Datenschutz
Junge Menschen müssen besonders vor dem Missbrauch ihrer personenbezogenen Daten und vor manipulativen Designpraktiken wie "Dark Patterns" geschützt werden



Der stellvertretende Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Andreas Hartl, hat vom 18. bis 19. Juni 2025 am Roundtable der Datenschutzbehörden der G7 in Ottawa teilgenommen.

Neben einer Mitteilung, in der die Schritte für die künftige Zusammenarbeit vereinbart wurden, haben sich die G7-Datenschutzbehörden auch auf ein "Statement on Promoting Responsible Innovation and Protecting Children by Prioritizing Privacy" (Erklärung zur Förderung verantwortungsbewusster Innovation und Schutz von Kindern durch Datenschutz-Priorisierung) geeinigt. Kinder und Jugendliche nutzen heute bereits in einem jungen Alter digitale Anwendungen, darunter auch KI-Technologien. Sie müssen besonders vor dem Missbrauch ihrer personenbezogenen Daten und vor manipulativen Designpraktiken wie "Dark Patterns" geschützt werden.

Andreas Hartl zu der Erklärung: "Datenschutz und Kinderschutz müssen von Anfang an zusammengedacht werden. Die Erklärung der G7-Datenschutzbehörden betont, dass die Wahrung der Privatsphäre sowie der Schutz von Kindern von der Entwicklung bis zum Einsatz neuer Technologien berücksichtigt werden müssen – insbesondere im Hinblick auf Technologien, die sich an Kinder und Heranwachsende richten oder von diesen genutzt werden."

Die G7-Datenschutzbehörden plädieren in Bezug auf die aktuellen Debatten zur altersgerechten Nutzung von sozialen Medien dafür, Altersverifikationstechnologien mit Augenmaß und datenschutzkonform einzusetzen. Die Aufsichtsbehörden sehen den Kinderschutz "by design" nicht im Widerspruch zu den wirtschaftlichen Interessen von Anbietern digitaler Technologien. "Wo Datenschutz und der Schutz von vulnerablen Gruppen wie Kinder schon bei der Entwicklung neuer Technologien beachtet werden, entsteht Vertrauen."

Die G7-Datenschutzbehörden unterstützen mit ihrem Statement Entwicklerinnen und Entwickler, indem sie ihnen praktische Schritte und Fragestellungen an die Hand geben.

Der Roundtable kommt im Dezember virtuell zusammen, um neue Entwicklungen zu analysieren und gemeinsame Positionen zu erörtern. Das nächste Treffen der G7-Datenschutzbehörden wird im Juni 2026 in Paris stattfinden.

Die Datenschutzbehörden der G7-Staaten treffen sich seit 2021 jährlich, um aktuelle internationale Entwicklungen im Datenschutz zu diskutieren und gemeinsame Positionen abzustimmen. Die Schwerpunkte bilden hierbei datenschutzrechtliche und -politische Fragestellungen in Bezug auf vertrauenswürdige internationale Datentransfers (Data Free Flow with Trust), technologische Innovationen und grenzüberschreitende Kooperationen internationaler Datenschutzbehörden.

Die Beschlüsse der G7-Datenschutzbehörden sind auf der Webseite des kanadischen Datenschutzbeauftragten abrufbar. (BfDI: ra)

eingetragen: 13.07.25


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