Industriespionage ist ernsthafte Bedrohung


NSA-Bespitzelungen in Europa: "Deutschland muss jetzt endlich aufwachen und den schafsköpfigen Umgang mit diesem Thema sofort beenden", fordert BITMi-Präsident Grün
Wirtschaftsspionage: Der BITMi schlägt vor, die eigenen mittelständischen Technologien in Deutschland zu fördern, etwa mit einem Förderprogramm für IT-Sicherheitslösungen der mittelständischen Wirtschaft

(22.11.13) - "Es gibt in Deutschland 1.200 überwiegend mittelständische Weltmarktführer. Vielleicht ist das der wirkliche Grund dafür, dass Deutschland mit Abstand das größte Ziel der NSA-Bespitzelungen in Europa ist", warnt Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi). Bereits im Jahr 2000 hatte der ehemalige CIA-Direktor James Woolsey bestätigt, dass US-Nachrichtendienste Informationen über technologische Durchbrüche ausländischer Unternehmen zusammenstellen und diese auch an US-Unternehmen weitergeben würden.

"Das wäre lupenreine Industriespionage auf der Basis der heute bekannten, aber damals unvorstellbaren Datensammlung der NSA. Snowden hat bereits die intensive Zusammenarbeit von Nachrichtendiensten und Unternehmen offengelegt. Ein gegenseitiges Nutzen von Daten halte ich für vorstellbar. Deutschland muss jetzt endlich aufwachen und den schafsköpfigen Umgang mit diesem Thema sofort beenden", fordert BITMi-Präsident Grün.

Der BITMi schlägt vor, die eigenen mittelständischen Technologien in Deutschland zu fördern, etwa mit einem Förderprogramm für IT-Sicherheitslösungen der mittelständischen Wirtschaft. Hierbei könnte neben dem allgemeinen Lösungsansatz eine gute Usability gefördert werden, die die Hürden zum Einsatz von IT-Sicherheitslösungen im Mittelstand beseitigt. "Bereits heute gibt es aus dem IT-Mittelstand gute deutsche Ansätze für Sicherheitslösungen ohne Spionage-Hintertüren, beispielsweise von Lancom, Steganos, G-Data, Tetraguard oder Secomba. Der IT-Mittelstand stellt die Mehrzahl der IT-Arbeitsplätze und ist der Innovationsmotor in Deutschland", erklärt Grün. "Nur so können wir unsere Bürgerinnen und Bürger schützen, egal vor welchem Geheimdienst, und gleichzeitig treiben wir die deutsche Wirtschaft voran." (BITMi: ra)

BITMi: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Künstliche Intelligenz: Was für Unternehmen gilt

    Seit Sonntag, 2. Februar 2025 sind weitere Regelungen der europäischen KI-Verordnung (AI Act) in Kraft. Dabei handelt es sich zum einen um Verbote von bestimmten KI-Praktiken wie Social-Scoring-Systemen, manipulative KI-Techniken oder Emotionserkennung am Arbeitsplatz. Zum anderen greifen Vorgaben für KI-Kompetenzanforderungen von Beschäftigten.

  • AI Act: Doppelarbeit & Unsicherheiten vermeiden

    Ab dem 2. Februar 2025 verbietet der AI Act Manipulation durch KI, Social Scoring und biometrische Fernidentifikation in Echtzeit - ein entscheidender Schritt für Ethik und Verbraucherschutz. Die EU setzt damit ein klares Zeichen für einen einheitlichen Rechtsrahmen, der auf Ethik, Diversität und Datensicherheit basiert.

  • EU AI Act setzt weltweit Maßstäbe

    Anlässlich des Europäischen Datenschutztags am 28. Januar 2025 betonte der BvD-Ausschuss Künstliche Intelligenz die Bedeutung des EU AI Acts als wegweisende Regulierung für den verantwortungsvollen Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI).

  • Auswirkungen von Risk Exposure auf Compliance

    Mit der DSGVO, DORA und der derzeit in der Luft hängenden NIS2 werden immer mehr Vorschriften und Richtlinien eingeführt, die Unternehmen beachten müssen. Dies hat dazu geführt, dass einige Unternehmen der Meinung sind, dass die Einhaltung der Vorschriften eher eine Belastung als ein Anfang zur Verbesserung ihrer Sicherheitsmaßnahmen ist.

  • NIS2-Umsetzung nicht vor Herbst 2025?

    Gegen Deutschland wurde wegen bisher nicht erfolgten Umsetzung der NIS2-Richtlinie sowie der Richtlinie über die Resilienz kritischer Infrastrukturen ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Angesichts der Verzögerungen im Gesetzgebungsprozess in den vergangenen Jahren kommt das nicht wirklich überraschend - ist doch inzwischen mit einer NIS2-Umsetzung nicht vor Herbst nächsten Jahres zu rechnen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen