Zahlungserfahrungen und Bonitätsbewertung
Credit Management: Schutz vor Zahlungsausfällen durch Frühwarnung
In der Credit Management-Praxis bleibt jedoch für eine gründliche Analyse aller Daten oft keine Zeit
(30.08.13) - Eine Atradius-Studie vom Frühjahr 2013 hat ergeben, dass die deutschen Lieferanten in den vergangenen sechs Monaten 3,7 Prozent ihrer ausstehenden Rechnungen im Inland als Totalausfall verbuchen mussten. Frühwarnsysteme im Credit Management helfen, rechtzeitig Schieflagen und drohende Zahlungsausfälle bei Kunden oder Lieferanten zu erkennen.
Für die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens sind u. a. eigene und externe Zahlungserfahrungen ein wichtiger Indikator. Zunehmende Zahlungszielabweichungen, also verspätete Zahlungen oder der Anstieg von strittigen Forderungen; an solchen Verhaltensweisen im Zahlverhalten eines Kunden lassen sich deutlich und so schnell wie aus keiner anderen Informationsquelle finanzielle Schwierigkeiten ablesen. Eigene und fremde Zahlungserfahrungen sollten daher konsequent in die Bonitätsbewertung eines Unternehmens einbezogen werden. Zusammen mit weiteren Informationen von Wirtschaftsauskunfteien oder mithilfe von Bilanzanalysen lassen sich Problemsituationen rechtzeitig erkennen und geben somit Zeit zum Handeln.
In der Credit Management-Praxis bleibt jedoch für eine gründliche Analyse aller Daten oft keine Zeit. Zu zeitaufwendig und kostenintensiv ist eine manuelle Überwachung aller Kunden und Lieferanten. "Ein IT-System im Credit Management kann hier Abhilfe schaffen", erklärt Dr. Martina Städtler-Schumann, die Geschäftsführerin der Prof. Schumann GmbH. "Es kann nicht nur alle Informationen automatisch beziehen und auswerten, es informiert den Credit Manager auch rechtzeitig bei kritischen Änderungen und Abweichungen."
Externe Zahlungserfahrungspools z. B. haben den Vorteil, dass man erfährt wie sein Kunde bei anderen Unternehmen zahlt oder wie sich sein Zahlverhalten im Vergleich zu Unternehmen derselben Branche darstellt. Ist man z. B. einer der Hauptlieferanten, wird der in Schwierigkeiten geratene Kunde beim eigenen Unternehmen noch gut zahlen, wenn bei seinen anderen Verbindlichkeiten längst eine schlechte Entwicklung zu erkennen ist.
"Bereits Monate vor dem Eintritt des Ernstfalls, wie dem Zahlungsausfall oder gar der Insolvenz, weist die Credit Management Software auf die drohenden Komplikationen hin. Zu diesem Zeitpunkt besteht noch Handlungsspielraum, der zur Absicherung genutzt werden kann", erklärt Städtler-Schumann weiter. Die Art der Frühwarnung kann je nach Bedarf konfiguriert werden, für Sachbearbeiter, die eng mit dem System arbeiten empfehlen sich Wiedervorlagen in Form von ToDos im Credit Management System selbst. Aber es können auch Nachrichten aus dem System als E-Mail direkt in das Postfach des Zuständigen versendet werden. Das ist äußerst wichtig, denn: je eher man von einer möglicherweise problematischen Situation erfährt, desto wirksamer kann man sich schützen. (Prof. Schumann: ra)
Prof. Schumann: Kontakt und Steckbrief
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