Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Bei Euro-SOX wird ITSM eine zentrale Rolle spielen


Euro-SOX-Anforderungen werden dem IT Service-Management eine höhere Wertigkeit verleihen
Exagon warnt davor, sich den Anforderungen der EU-Richtlinie erst vor einer Prüfung zu widmen


(17.04.08) - Wer sein IT Service Management (ITSM) nicht in Ordnung hat, wird die Anforderungen von EuroSOX kaum erfüllen können. Diese Auffassung vertritt die Unternehmensberatung exagon und verweist darauf, dass in der ab Ende Juni gültigen EU-Richtlinie auf die Informationssicherheit und die Dokumentation der IT-Infrastruktur samt ihrer Prozesse ein besonderes Augenmerk gelegt wird. So macht sie zur Pflicht, dass bei der Bewertung durch Abschlussprüfer "internationale Standards" anzulegen sind. "Diese Anforderung läuft letztlich darauf hinaus, dass die Unternehmen in Richtung einer Zertifizierung der Informationstechnik etwa durch ISO 27001 oder ISO/IEC 20000 denken müssen", urteilt exagon-Geschäftsführer Joachim Fremmer.

Euro-SOX betrifft alle Unternehmen von so genanntem öffentlichem Interesse mit einer Bilanzsumme von über 80 Mio. Euro. Dazu gehören etwa die DAX-notierten Firmen ebenso wie Banken, Versicherungen, Energieversorger oder Monopolunternehmen. Brisant ist die Richtlinie für das Management der Unternehmen deshalb, weil sie persönlich haften, sofern keine nachweisbare Dokumentation beispielsweise des internen Kontrollsystems (IKS), Revisionssystems und Risk-Managements (Risikomanagemets) besteht. "ITSM spielt dabei eine herausragende Rolle, weil es in alle Kontrollsysteme hineinspielt", urteilt Fremmer.

Er warnt allerdings davor, sich diesem Thema erst dann zu widmen, wenn die Prüfung bevorsteht, zumal aus seiner Praxiserfahrung heraus die Prozessstrukturen vielfach deutliche Mängel aufweisen und deshalb umfangreichere Maßnahmen erforderlich sind. "Die IT-Prozesse lassen sich nicht im Handumdrehen den Anforderungen anpassen, deshalb bedarf es einer frühzeitigen Analyse der gegebenenfalls erforderlichen Verbesserungen oder Anpassungen der bestehenden ITSM-Verhältnisse", empfiehlt Fremmer. Aus seiner Sicht muss dabei nicht zwangsläufig auf eine Zertifizierung hingearbeitet werden, "die Orientierung an internationalen Standards ist aber in jedem Fall unerlässlich."

Andererseits erwartet der exagon-Consultant, dass die Euro-SOX-Anforderungen dem IT Service-Management eine höhere Wertigkeit verleihen wird. "Vermutlich wird durch die Beschäftigung mit den EU-Vorschriften in den Führungsetagen mancher Unternehmen erstmals die Bedeutung von ITSM wahrgenommen", vermutet Fremmer und erwartet dadurch auch positive Effekte für die ITSM-Verantwortlichen in den Firmen. "Ihr Tun braucht eine ihrer Bedeutung für den funktionierenden Geschäftsbetrieb angemessene Akzeptanz", sieht er hier derzeit noch deutliche Defizite. (Exagon: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • Cyber-Sicherheit: Rückgrat des Bankwesens

    Am 4. Dezember 2024 beging die Welt den Internationalen Tag der Banken. In diesem Rahmen sollte man über die Rolle der Digitalisierung und IT-Sicherheit als Garant für Vertrauen im modernen Bankwesen nachdenken. Transaktionen werden immer häufiger digital getätigt, daher muss die Sicherheit dieses digitalen Zahlungsverkehrs garantiert sein, um Malware, Datenlecks, Phishing und Betrug zu vermeiden.

  • Wachstum im Finanzsektor

    Der Wettbewerbsdruck auf Finanzinstitute wächst. Vor allem deutsche Banken stagnieren bei der Expansion und riskieren, Anlegergruppen an ausländische Konkurrenten zu verlieren. Eine Hürde ist hier die Berücksichtigung nationaler und internationaler Gesetzgebung. Besonders die Steuerabwicklung fordert Finanzunternehmen heraus, da der rechtliche Rahmen von Land zu Land stark variiert.

  • Insider-Risiken bleiben relevant

    Die unermüdliche Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz beschleunigt die Evolution bestehender Betrugsszenarien. In unserem Tagesgeschäft - der Betrugsprävention - beobachten wir besonders im E-Commerce neue Herausforderungen, die differenziert betrachtet werden müssen.

  • Leben ohne Digitalzwang

    Menschen, die auf bestimmte Dienstleistungen im Alltag angewiesen sind, haben einen Anspruch darauf, diese auch analog nutzen zu können. Dies ist das Kernergebnis des Rechtsgutachtens, das am 11.12.2024 auf Initiative des Vereins Digitalcourage vom Netzwerk Datenschutzexpertise vorgelegt wurde.

  • DORA am 17. Januar 2025 in Kraft

    Mit Blick auf das Jahr 2025 sticht ein Element bei der Einführung und Weiterentwicklung generativer künstlicher Intelligenz (KI) hervor: die Datensicherheit. Da generative KI-Modelle riesige Datenmengen benötigen, um zu lernen und Inhalte zu generieren, wird die Gewährleistung des Datenschutzes, der Vertraulichkeit und der Integrität dieser Daten von größter Bedeutung sein.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen