Kontrollen in Callcentern
Arbeitsbedingungen und Entlohnung in der Callcenter-Branche
Beschäftigte sollen meist nicht nur nahe des Mindestlohns vergütet werden, sondern laut des Depressionsatlas der Techniker Krankenkasse werden in der Branche auch die allermeisten Krankheitstage hier wegen psychischer Belastung eingereicht
Im Jahr 2019 hat das Medianentgelt von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in der Callcenter-Branche bei 2.049 Euro gelegen, im Vergleich dazu hat das Entgelt über alle Branchen für sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte 3.401 Euro betragen. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/21438) auf eine Kleine Anfrage (19/20782) der Fraktion Die Linke. Aus der Antwort geht weiter hervor, dass die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) im vergangenen Jahr 70 Arbeitgeberprüfungen veranlasst und 125 Ordnungswidrigkeits- und Strafverfahren eingeleitet hat.
Vorbemerkung der Fragesteller
Die Callcenter-Branche boomt und wird als Wachstumsmarkt bezeichnet. Ein weiteres Wachstum für die kommenden Jahre wird prognostiziert. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Wertschöpfung auch bei den Beschäftigten ankommt. Immer wieder kommt es zu Berichten über schlechte Arbeitsbedingungen wie die oft niedrige Bezahlung und enormen Belastungen in der Branche.
So sollen Beschäftigte meist nicht nur nahe des Mindestlohns vergütet werden, sondern laut des Depressionsatlas der Techniker Krankenkasse werden in der Branche auch die allermeisten Krankheitstage hier wegen psychischer Belastung eingereicht.
Außerdem nehmen die Fragesteller Berichte über fehlende Tarifbindung und gesetzliche Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz sowie fehlende betriebliche Mitbestimmung in vielen Betrieben mit Sorge wahr.
Die Fragesteller wollen deshalb von der Bundesregierung wissen, wie die Situation tatsächlich aussieht.
eingetragen: 18.07.20
Newsletterlauf: 20.10.20
Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat
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