Umgang mit IT-Diagnosedaten


Risiken aus unzureichenden Schutzmaßnahmen im IT-Betrieb
IT-Diagnosedaten bedeuten eine Gefahr für die IT-Sicherheit, weil sicherheitskritische Informationen von Cyber kriminellen für Angriffe genutzt werden können



Dr. Stephen Fedtke

Der nicht datenschutzgerechte Umgang mit IT-Diagnosedaten im internen IT-Betrieb oder beim externen IT-Dienstleister bedeutet ein gravierendes Datenschutz- und IT-Sicherheitsrisiko. Der Diebstahl eines Microsoft Master Key aus einem Crash-Dump für einen Angriff im Mai 2023 stellt dies unter Beweis. Mögliche negative Zusatzeffekte sind Obliegenheitsverletzungen oder Gefährdungserhöhungen im Kontext von Cyber- und D&O- Versicherung.

Wie entstehen IT-Diagnosedaten? Fehlerbedingte Abstürze von Computern oder Applikationen werden in sogenannten Dumps dokumentiert. Sie enthalten die Speicherinhalte im Moment des Systemversagens. Logs, also Protokolldaten, hingegen werden fortlaufend erzeugt. Traces schneiden den Netzwerkverkehr mit. Auf diese Weise werden auf lokalen, internen Servern des IT-Betriebs oder beim IT-Dienstleister permanent Mengen an IT-Diagnosedaten erzeugt.

Welches Risikopotenzial enthalten IT-Diagnosedaten? Man könnte vermuten, dass IT-Diagnosedateien nur technische Daten umfassen. Dies ist ein Trugschluss. Tatsächlich enthalten sie personenbezogene und sicherheitskritische Daten in großem Umfang. Dies sind Daten, die im Moment des Computerabsturzes zufällig im Speicher waren. Im Fall von Unternehmen sind es vordringlich Kundendaten und Firmengeheimnisse, im Gesundheitsumfeld geht es um Patientendaten, und im Fall von Behörden und staatlicher IT reicht das Spektrum von Bürger- und Sozialdaten bis hin zu polizeilichen, geheimdienstlichen und militärischen Daten.


Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 1, 2024, Seite 17 bis 20) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.


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