Prüfungsmandat Risikomanagement
To See, Or Not To See? Erkennen und prüfen der relevanten Risiken eines Unternehmens durch die Interne Revision
Sehen und prüfen wir Prüfer, was faktisch ist – oder sehen und prüfen wir, was wir als Konsens kennen und sehen
Ralf Herold
Eine Kernaufgabe der Internen Revision ist die Erkennung und Bewertung relevanter Risiken eines Unternehmens. Durch risikoadäquate Prüfmethoden und unabhängige Prüfungshandlungen wird eine empirische Datenbasis generiert, mit dem Ziel, darauf aufbauend eine belastbare Aussage zur Funktionsfähigkeit der Risikomanagementprozesse sowie deren weitere Verbesserung zu ermöglichen. In der konkreten Umsetzung dieses Auftrags stellt sich in der betrieblichen Prüfungspraxis die Frage, ob tradierte Risikoerkennungs- und insbesondere Bewertungsmethoden auch für disruptive Ereignisse effektiv greifen. Sehen und prüfen wir als Prüfer, was faktisch ist – oder sehen und prüfen wir, was wir im jeweiligen Unternehmenskontext als Konsens kennen und / oder sehen wollen?
In Deutschland hat der Gesetzgeber daher im Laufe der Zeit für verschiedene Branchen und Unternehmensformen ein immer dichteres Regelwerk kodifiziert, welches als wesentliches Ordnungsmäßigkeitskriterium ein effektives, kontinuierliches Risikomanagement durch die Leitungsorgane des Unternehmens einfordert. Die Bedeutung des Risikomanagements wird in diesem regulatorischen Kontext dabei nochmals dadurch unterstrichen, dass neben dem Erkennen, Bewerten und Mitigieren von Risiken zu nehmend auch präventive Aspekte hinsichtlich bestandsgefährdender Entwicklungen einfließen und die Verantwortung für ein effektives Risikomanagement verstärkt als persönliche Haftung der Leitungsorgane ausgestaltet wird.
Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 1, 2023, Seite 17 bis 20) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.
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Im Überblick
Zeitschrift Interne Revision (ZIR)
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Nachhaltigkeitsberichterstattung im Fokus
In diesem Beitrag geht es um den Prüfungsleitfaden, der entwickelt wurde, um unter Berücksichtigung der themenspezifischen European Sustainability Reporting Standards (ESRS) und der übergreifenden (Cross Cutting) Standards Revisionsabteilungen als Vorlage für ESG-Prüfungen beziehungsweise CSRD-Prüfungen zu dienen. Der Leitfaden wurde auf https://www.diir.de/fachwissen/fachbeitraege/ veröffentlicht und steht allen Interessierten zur Nutzung zur Verfügung. Besonderer Dank gilt der Projektgruppenleiterin Miriam Benecke, die mit der organisatorischen Unterstützung von Athanasios Dakas und 25 aktiven Mitgliedern in regelmäßigen Treffen gemeinsam den ESG-Prüfungsleitfaden entwickelt hat.
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Idealer Zeitpunkt für eine Prüfung
Eine nachhaltige Transformation der Gesellschaft bezüglich Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft, Menschenrechten und anderen ESG-Themen ist eines der zentralen Themen unserer Zeit und für die Unternehmenswelt mit etlichen Risiken und Chancen verknüpft. Sie sollte somit auch im Betrachtungsumfeld der Internen Revision von Unternehmen liegen. Der Beitrag liefert eine Aufstellung von Kategorien, Aspekten und Fragestellungen, die für eine Bewertung von Risiken und einer darauf aufbauenden Priorisierung von Prüfungen im Themengebiet ESG relevant sind.
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Notwendigkeit einer integrativen Cybersicherheit
Die Tatsache, dass digitalwirtschaftliche Geschäftsmodelle zunehmend mit Cyberangriffen zu rechnen haben, verlangt nach einer resilienten Abwehr in Form eines wirksamen Internen Kontrollsystems. Da der Beginn der Angriffsvektoren häufig mit dem Social Engineering verknüpft ist, empfiehlt sich eine Härtung/Festigung der organisatorischen Außenschichten, bevor ein Eindringen in die IT-Infrastruktur gelingt.
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Vermeidung von Abnahmeverpflichtungen
In diesem Beitrag werden die für die Ermittlung der Planbedarfe für Produktionsmaterial erforderlichen Teilprozesse und Aktivitäten und deren Bedeutung für den Einkauf erläutert. Hierbei werden mögliche Schwachstellen und wesentliche Risiken herausgearbeitet und Prüfungsfragen sowie -ansätze zu deren Vermeidung beziehungsweise Reduzierung dargestellt.
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Inhalt der weiteren DORA-Checklisten
In den ersten zwei Teilen des Beitrags (ZIR 6/24 und ZIR 1/25) haben wir einen generellen Überblick über die DORA-Basisverordnung und die speziellen technischen Standards gegeben sowie nähere Inhalte des Kapitels II (IKT-Risikomanagement) und die Inhalte von Artikel 6 bis 12 erläutert. Diese Prüfungscheckliste befindet sich auf dem Stand der DORA-Basisverordnung. Daneben müssen auch die mittlerweile veröffentlichten technischen Standards (RTS) ergänzend berücksichtigt werden.