Lidl reagiert nach neuem Datenskandal


Erfassung von Krankendaten der Mitarbeiter: Lidl-Deutschlandchef Frank-Michael Mros muss gehen
Lidl zum Thema Datenschutz: "Wenn dieses Engagement jetzt durch den eklatanten Verstoß eines Mitarbeiters einen Rückschlag erfahren würde, (wäre) das äußerst bedauerlich"


(08.04.09) - Am Wochenende waren erneut Vorwürfe laut geworden, dass Lidl ihre Mitarbeiter bespitzelt haben soll. Ausgerechnet in einer Mülltonne in Bochum wurden durch Zufall Unterlagen von Lidl entdeckt, die darauf hinwiesen, dass der Lebensmitteldiscounter systematisch die Krankheiten seiner Mitarbeiter erfasst hatte.

Lidls Deutschland-Chef von Lidl, Frank-Michael Mros, hatte die Existenz solcher Krankenformulare nicht bestritten. Er hatte aber darauf hingewiesen, dass diese Formulare seit Januar 2009 nicht mehr verwendet würden. Medienberichten zufolge sollen viele Einträge in die Zeit nach der Endeckung der Video-Bespitzelung (Sommer 2008) vorgenommen worden sein.

Nachdem Mros (45) noch den Skandal um die Video-Bespitzelung seiner Website stellt das Unternehmen fest:
"Lidl ist – entgegen aktueller anderslautender Darstellungen – auf einem guten Weg in Sachen Datenschutz. Dieses Resümee ziehen Dr. Joachim Jacob, ehemaliger Datenschutzbeauftragter des Bundes, und Prof. Dr. Alfred Büllesbach, ehemaliger Konzerndatenschutzbeauftragter von DaimlerChrysler, die das Unternehmen seit April 2008 beraten.

Das Unternehmen arbeite seit "längerem intensiv an einem ganzheitlichen und umfassenden Datenschutzkonzept".

"Wenn dieses Engagement jetzt durch den eklatanten Verstoß eines Mitarbeiters einen Rückschlag erfahren würde, fände ich das äußerst bedauerlich', betonte Dr. Jacob. Die Dokumentationen, auf die sich die jüngsten Vorwürfe beziehen, stammen aus dem vergangenen Jahr. 'Unsere gemeinsame dringliche Empfehlung, diese nicht datenschutzkonformen Formulare nicht mehr zu verwenden, hat Lidl mit Datum vom 16. Januar 2009 deutschlandweit umgesetzt', so Jacob."
(Lidl: ra)



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