GDD-Wissenschaftspreis


Abkehr von der uneingeschränkten Legitimation zur Datensammlung und Profilerstellung
GDD-Wissenschaftspreis für Dissertation zum Online-Profiling

(05.11.06) Anlässlich der 30. Datenschutzfachtagung (DAFTA) der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherung e.V. (GDD) wurde am 16.11.2006 erstmals der GDD-Wissenschaftspreis verliehen. Mit dem GDD-Wissenschaftspreis werden herausragende wissenschaftliche Arbeiten in den Bereichen Datenschutz und Datensicherheit ausgezeichnet, wobei insbesondere Nachwuchswissenschaftler besondere Berücksichtigung finden.

Der GDD-Wissenschaftspreis 2006 wurde an Dr. Jörg Hladjk für seine juristische Dissertation "Online-Profiling und Datenschutz - Eine Untersuchung am Beispiel der Automobilindustrie" vergeben. In seiner Arbeit beschäftigt sich Hladjk mit dem Datenschutzrecht bei der kundenindividuellen Massenproduktion. Gerade die Individualisierung der Massenproduktion führe zur einer detaillierten Erhebung von Kundendaten verbunden mit einer umfassenden Profilerstellung. Wesentliches Gestaltungselement der Individualisierung stellt die Einwilligung des Kunden in die Datenverarbeitung dar.

Zum Erhalt der informationellen Selbstbestimmung fordert Hladjk eine Abkehr von der uneingeschränkten Legitimation zur Datensammlung und Profilerstellung durch Einwilligung und regt eine strikte Zweckbindung verbunden mit einem Einwilligungskonzept an, das auf einer eingeschränkten Veräußerbarkeit persönlicher Daten beruht. Hladjk kommt zum Ergebnis, dass ein fairer Umgang mit dem Kunden und seinen Daten ein anerkannter Teil der gesamten Firmenpolitik sein müsse. Erst ein transparentes Vorgehen der Anbieter erlaube es dem Kunden, informierte Entscheidungen differenziert zu treffen, die auch der Unternehmensstrategie langfristig zugute komme. Eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung in Datenschutzfragen müsse als Element der übergeordneten Unternehmenspolitik verstanden werden.

Prof. Dr. Alfred Büllesbach, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der GDD, hob in seiner Laudatio hervor, dass die Dissertation von Hladjk alle Exzellenzkriterien für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit erfülle und einen hervorragenden Beitrag zur Fortentwicklung des Datenschutzrechts darstelle. (GDD: ra)



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