Vier Jahre DSGVO: Eine Bilanz


Unternehmen müssen in Sachen Compliance und Datenschutz aufrüsten
Nicht gegen die Datenschutzgrundverordnung verstoßen, Strafen vermeiden und den damit verbunden Imageschaden verhindern



Von Alexander Koch, VP Sales EMEA bei Yubico

Jeder Nutzer und jede Aktivität im Netz, ob privat oder beruflich hinterlässt Daten. Diese haben einen großen Nutzwert, werden vielseitig eingesetzt und sind deshalb sehr wertvoll. Folglich werden sie gesammelt, gespeichert und gehandelt. Doch wie bei allem was wertvoll ist, spielt der Schutz eine besonders große Rolle. Ein Meilenstein des Datenschutzes trat heute vor vier Jahren am 25. Mai 2018 in Kraft: Die Datenschutzgrundverordnung. Die sogenannte DSGVO ist eine Verordnung der Europäischen Union und eine länderübergreifende Bestrebung, die Verarbeitung personenbezogener Daten EU-weit zu vereinheitlichen. Dies soll zum einen den Schutz der Daten gewährleisten, zum anderen den sicheren Datenverkehr innerhalb der EU ermöglichen.

Nach in Krafttreten der DSGVO atmeten viele Datenschützer und Internetnutzer auf. Mit einer gemeinsamen Regelung schuf die EU gesetzlich verankerte Rahmenbedingungen für mehr Bewusstsein und Sicherheit im Umgang mit Daten. Doch so wichtig und essenziell eine Regelung zum Datenschutz ist, brachte die DSGVO auch viele Herausforderungen für Unternehmen mit sich. Denn neben den positiven Aspekten machte vor allem der bürokratische Aufwand sowie der Bußgeldkatalog im Falle eines Verstoßes Schlagzeilen. Mit Strafen bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des internationalen Jahresumsatzes waren Unternehmen nun dazu angehalten, größere Anstrengungen für den Datenschutz zu unternehmen, um die Vielzahl an Regularien lückenlos einzuhalten.

Früh wurde daher klar, dass Unternehmen in Sachen Compliance und Datenschutz aufrüsten müssen, um nicht gegen die Datenschutzgrundverordnung zu verstoßen, Strafen zu vermeiden und den damit verbunden Imageschaden zu verhindern. Eine der wichtigsten Komponenten für die konsequente Umsetzung der Richtlinien ist der Einsatz einer starken Authentifizierung. Unternehmen, die sichere Authentifizierungsverfahren flächendecken einführen, können damit sicherstellen, dass ihre Daten vor unbefugten Zugriffsversuchen geschützt werden. So können nicht nur Logins ausreichend geschützt, sondern auch eine allumfassende Zero-Trust-Strategie implementiert werden.

Durch den Einsatz von Multifaktor-Authentifizierung wird der Datentransfer innerhalb und außerhalb des eigenen Netzwerks abgesichert, was eine deutliche Reduktion datenschutzrelevanter Vorfälle mit sich bringt. Als DSGVO-konforme Authentifizierungslösungen empfiehlt die Agentur der Europäischen Union für Netz- und Informationssicherheit (ENISA) Einmalpasswortlösungen, Smartcards und FIDO Universal 2nd Factor (U2F). Hardware basierte Sicherheitsschlüssel sind eine sichere und einfach zu implementierende Lösung, um ein starkes Authentifizierungsverfahren umzusetzen und das eigene Unternehmen nicht nur DSGVO-konform abzusichern, sondern auch unberechtigten Zugriff – ob von innen oder von außen – zu verhindern.

Doch wie ist die heutige Situation nach vier Jahren DSGVO? Leider machen DSGVO-Verstöße und damit einhergehende Strafzahlungen immer noch Schlagzeilen. Im Zuge der Pandemie und der teilweise über Nacht erfolgten Umstellung auf flächendeckendes Homeoffice hatten IT-Teams nur wenig Zeit, die gesamten Arbeitsprozesse auf DSGVO-Konformität anzupassen. Im vergangenen Jahr taten sich daher bei vielen Unternehmen immer wieder große Sicherheitslücken auf, die nicht selten mit beträchtlichen Strafzahlungen geahndet wurden.

Laut Rechtsanwaltskanzlei DLA Piper summierten sich die DSGVO-Verstöße im letzten Jahr auf rund 1,1 Milliarden Euro und haben sich damit im Vergleich zum Vorjahr versiebenfacht. Die Zahlen verdeutlichen, dass immer noch zu viele Unternehmen nicht ausreichend in den Datenschutz investieren oder der Überblick über die rechtskonforme Einhaltung der Richtlinien fehlt. So besteht auch noch nach vier Jahren DSGVO viel Nachholbedarf in Sachen Datenschutz. Unternehmen müssen sich bewusst machen, dass selbst kleine Sicherheitslücken einen großen Schaden anrichten können, sowohl für ihr Image als auch finanziell. Es ist daher an der Zeit, diese Lücken mit einer starken, DSGVO-konformen Authentifizierung zu schließen und den zukünftigen Herausforderungen gerüstet entgegenzutreten. (Yubico: ra)

eingetragen: 30.05.22
Newsletterlauf: 01.08.22

Yubico: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Politik auf EU-Ebene gefordert

    Der Digitalverband Bitkom plädiert vor der Konstituierung der neuen EU-Kommission für ein Umdenken in der europäischen Verbraucherpolitik. In den letzten Jahren wurde eine kaum überschaubare Vielzahl neuer Regeln wie Datenschutz-Grundverordnung, Digital Markets Act, Data Act, AI Act oder dem Digital Services Act und diverse Verbraucherrechtsrichtlinien erlassen.

  • Quantum-Sicherheit beginnt jetzt

    Die Veröffentlichung der Post-Quantum-Standards durch das NIST markiert einen entscheidenden Fortschritt in der Absicherung der digitalen Zukunft. Bislang befanden sich Entwickler und Sicherheitsteams in einer abwartenden Position, doch mit der Finalisierung dieser Standards beginnt nun der Weg zur Quantum-Sicherheit.

  • NIS2-Umsetzung & Null-Toleranz-Strategie

    148 Milliarden Schaden im vergangenen Jahr - und längst noch kein Ende in Sicht: Die Bedrohungslage ist und bleibt prekär. Zudem sorgen Digitalisierung, Cloud und KI für neue Angriffsflächen und eröffnen den Hackern eine Vielzahl an Möglichkeiten. Dies zeigt auch die jüngste Lünendonk-Studie. Der zu Folge hakt es insbesondere bei der E-Mail-Sicherheit und dem Schwachstellenmanagement. Trotz einer anhaltend massiven Bedrohungslage hat rund ein Drittel der Unternehmen keinen Überblick über den tatsächlichen Cybersecurity-Status.

  • Herausforderungen und Chancen der NIS-2-Direktive

    Mit der bevorstehenden Frist zur Umsetzung der NIS-2-Direktive stehen viele Unternehmen vor einer bedeutenden Herausforderung. Unsere Beobachtungen zeigen, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten haben werden, die Anforderungen rechtzeitig zu erfüllen. Dies liegt vor allem daran, dass das Thema zu lange vernachlässigt wurde.

  • NIS-2-Richtlinien treten bald in Kraft

    Die NIS-2-Richtlinien treten in wenigen Monaten in Kraft und sind derzeit in aller Munde. Die zahlreichen Vorträge und Veranstaltungen zu diesem Thema unterstreichen nicht nur dessen Bedeutung, sondern zeigen auf, dass es noch viel Informationsbedarf bei Verantwortlichen und Entscheidern gibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen