"Prävention im Wandel der Arbeitswelt"
Zunehmend psychische Belastungen bei den Beschäftigten durch Zeitdruck, komplexe Arbeitsaufgaben oder durch veränderte Vertragsverhältnisse
Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit: Ergebnisse der Veranstaltung des RKW-Arbeitskreises "Gesundheit im Betrieb"
(27.03.12) - Leistungsfähige, gesunde Arbeitnehmer sind Voraussetzung für den Erfolg von Unternehmen. Deshalb kamen am 1. März rund 400 Teilnehmer bei der Fachtagung "Prävention im Wandel der Arbeitswelt: Mensch – Technik – Organisation" in Darmstadt zusammen, um sich über innovative Möglichkeiten zum Erhalt der Arbeitskraft zu informieren. Die Veranstaltung wurde vom RKW Kompetenzzentrum zusammen mit dem Hessischen Sozialministerium, dem Institut für Arbeitswissenschaft (IAD) der Technischen Universität Darmstadt sowie dem Landesverband Mitte der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung organisiert.
"Innovative Ansätze und praktische Maßnahmen sind die Elemente, die wir benötigen, um den Wandel der Arbeitswelt, den wir tagtäglich beobachten und erleben, gesund und erfolgreich gestalten zu können. Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, Erhalt und Förderung der Fähigkeiten und der Kompetenzen der Menschen, damit sie dauerhaft ihrer Arbeit nachgehen können, sind Kernelemente zur Bewältigung der großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen." Mit diesen Worten begrüßte Hessens Sozialminister und Schirmherr der Veranstaltung, Stefan Grüttner, die Teilnehmer.
Weiter führte Professor Ralph Bruder (IAD) aus: "Wir beobachten zunehmend psychische Belastungen bei den Beschäftigten durch Zeitdruck, komplexe Arbeitsaufgaben oder durch veränderte Vertragsverhältnisse. Unsere Konsequenz muss sein, dass in Zukunft zwei zentrale Arbeitsgestaltungsziele zugleich verfolgt werden: die Leistung des Unternehmens und das menschliche Wohlergehen fördern."
In vierzehn Foren und Workshops mit Referenten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft wurden Aspekte wie betriebliche Präventionskultur, Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagement, aber auch Themen wie psychische Belastungen und die Eigenverantwortlichkeit der Beschäftigten aufgegriffen und diskutiert. Durch Beispiele aus der Praxis wurden zudem mögliche Maßnahmen und Lösungsansätze anschaulich vermittelt. Ein weiteres Highlight war der Marktplatz. Auf 44 Ständen verteilt gab es Informationen und Anregungen u. a. zu alternsgerechter, ergonomische Arbeit und betrieblichem Gesundheitsmanagement aus erster Hand. Der vom RKW organisierte Arbeitskreis, der als Forum der GDA – Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie in Hessen auftritt, präsentierte sich ebenfalls mit Informationsständen auf dem Marktplatz. Die auf diesem Marktplatz vorgestellten Handlungshilfen und Beratungsangebote sollten insbesondere auch dazu beitragen, kleine und mittlere Unternehmen bei der Umsetzung des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu unterstützen. "Hier gibt es noch einen großen Nachholbedarf", so Dr. Wolfgang Damberg (DGUV LV Mitte).
Ingra Freigang-Bauer (RKW Kompetenzzentrum) zog abschließend eine positive Bilanz der Tagung: "Gesundheit ist für jeden von uns ein hohes Gut, Gesundheit ist auch Voraussetzung für unsere Arbeitsfähigkeit. Das Thema Gesundheit gehört deshalb – auch angesichts des hohen Fachkräftebedarfs – auf die Agenda jedes Unternehmens. Diese Tagung konnte wichtige betriebliche und individuelle Stellschrauben für den Erhalt der Arbeitsfähigkeit aufzeigen." (RKW Kompetenzzentrum: ra)
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