Normen für Manufacturing Execution Systems
DIN-Arbeitskreis referenziert MES-Aufgaben und -Inhalte mit den Anforderungen der ISO 9001:2000
Im Vordergrund steht dabei vor allem die Definition der horizontalen Integration der verschiedenen Komponenten, wie beispielsweise CAQ, BDE, MDE oder CAP
(11.12.07) - Der neu gegründete DIN-Arbeitskreis NA 060-30-05.3 hat es sich zur Aufgabe gemacht, die bestehenden Anforderungen aus der internationalen "Qualitäts-Norm" ISO 9000:2000 mit Manufacturing Execution Systems (MES)-Inhalten abzugleichen und auch entsprechende MES-Aufgaben daraus abzuleiten. Zu den Mitgliedern des Arbeitskreises NA 060-30-05.3, dessen Arbeitsinhalte bereits im Oktober auf der Plenumssitzung des TC184 international präsentiert wurden, zählen namhafte Unternehmen aus dem MES-Umfeld.
Die Internationale Organisation für Normung, kurz ISO, beschäftigt sich im TC184 seit vielen Jahren mit Standards für die industrielle Automation. Dem Thema Manufacturing Execution Systems ist wohl das Unterkomitee SC5 am nächsten. Dessen deutscher Spiegel im DIN ist der NA 060-30-05, Obmann ist Dr. Robert Patzke, Geschäftsführer der MFP GmbH.
Innerhalb dieses Normausschusses wurde ein neuer Arbeitskreis AK3 gegründet, in dem die bestehenden Anforderungen aus der internationalen "Qualitäts-Norm" ISO 9001:2000 mit MES-Inhalten abgeglichen und auch entsprechende MES-Aufgaben daraus abgeleitet werden sollen. Im Vordergrund steht dabei vor allem die Definition der horizontalen Integration der verschiedenen Komponenten, wie beispielsweise CAQ, BDE, MDE oder CAP.
"Der Begriff MES ist bis heute nicht ausreichend differenziert. Die bisherigen Veröffentlichungen haben die vertikale Integration zu stark betont, was es schwierig macht, MES von CIM-Komponenten zu unterscheiden. MES differenziert sich jedoch bei genauerer Betrachtung durch die horizontale Integration entlang der Wertschöpfungskette, zumal sich hier auch die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von MES darstellen lässt", erläutert Andreas Kirsch, Leiter des Arbeitskreises AK3 und Vorstand der Guardus Solutions AG.
Zu den Mitgliedern des Arbeitskreises NA 060-30-05.3, dessen Arbeitsinhalte bereits im Oktober auf der Plenumssitzung des TC184 international präsentiert wurden, zählen namhafte Unternehmen aus dem MES-Umfeld.
Der Arbeitskreis widmet sich folgenden Fragestellungen zum Thema Manufacturing Execution Systems:
>> Was sind die Inhalte eines MES? Wie grenzt sich MES von anderen Unternehmens-Softwarekomponenten ab?
>> Wie definiert sich die horizontale Integration entlang des Materialflusses bzw. der Wertschöpfungskette (Produktionsmanagement, Instandhaltung, Qualitätsmanagement, Rückverfolgbarkeit bzw. Tracking und Tracing)?
>> Welche Kennzahlen liefert ein MES?
>> Wie unterstützt ein so definiertes MES die Anforderungen der ISO 9001:2000 und anderer referenzierter QM-Systeme (z.B. Durchführung von In-Prozess-Prüfungen, Tracing & Tracking, Traceability, Kennzahlen etc.)?
Um diese Differenzierungen klar herauszuarbeiten, und Begriffe sowie Anforderungen exakt zu positionieren, hat sich der Arbeitskreis ein breites Spektrum an MES-Expertise gesichert. "Im Arbeitskreis haben sich sowohl komplementäre Anbieter als auch Wettbewerber zusammengefunden, um einen internationalen Standard vorzubereiten. Dieser wird schließlich jeden MES-Anbieter dabei unterstützen, sich mit einem klar definierten Anforderungsprofil im MES-Markt zu positionieren", sagt Andreas Kirsch.
Selbstverständlich soll eine neue Norm auch den Anwendern Entscheidungs- und Investitionssicherheit geben. Bei der Einführung eines Manufacturing Execution Systems kann es künftig weltweit möglich sein, eine angebotene Lösung mit standardisierten Ansprüchen abzugleichen. (Guardus: ra)
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