Kollaps der gesamten Gesellschaft?
Fachgespräch zur Gefährdung der Gesellschaft bei großräumigem Stromausfall
Vielfach werde erwartet, dass derartige Großausfälle aufgrund der Gefahr von terroristischen Angriffen und Extremwetterereignissen als Ursachen für einen Netzzusammenbruch zunehmen werden
(25.05.11) - Die Gefährdung moderner Gesellschaften bei einem großräumigen und andauernden Stromausfall ist Thema eines gemeinsamen Fachgesprächs des Innenausschusses und des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Grundlage der auf zweieinhalb Stunden angesetzten Diskussion ist ein Bericht des Büros für Technikfolgenabschätzung (TAB), der nun als Drucksache (17/5672) vorliegt.
Darin wurde untersucht, wie sich ein solcher Stromausfall auf die Kritischen Infrastrukturen auswirken könnte und wie Deutschland auf eine derartige Großschadenslage vorbereitet ist. Vielfach werde erwartet, dass derartige Großausfälle aufgrund der Gefahr von terroristischen Angriffen und Extremwetterereignissen als Ursachen für einen Netzzusammenbruch zunehmen werden, heißt es in dem Bericht. Die Analyse des TAB zeigt, dass "das Szenario eines mindestens zweiwöchigen und auf das Gebiet mehrerer Bundesländer übergreifenden Stromausfalls" aufgrund der nahezu vollständigen Durchdringung der Lebens- und Arbeitswelt mit elektrisch betriebenen Geräten einer Katastrophe nahekäme. Schon nach wenigen Tagen sei die bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten nicht mehr sicherzustellen, ein "Kollaps der gesamten Gesellschaft" damit kaum zu verhindern.
Bei der Veranstaltung werden die Ergebnisse des Berichts vom Leiter des TAB, Professor Armin Grunwald, und dem Projektleiter, Thomas Petermann, präsentiert. Als Sachverständige sind außerdem eingeladen Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Wolfram Geier, Leiter der Abteilung Notfallvorsorge, Kritische Infrastrukturen, internationale Angelegenheiten beim BBK, Uwe Jendricke, Leiter des Referats Regierungsnetze beim Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik, und Wolf-Rüdiger Dombrowsky, Professor für Katastrophenmanagement an der Steinbeis-Hochschule Berlin. (Deutscher Bundestag: ra)
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